Ein Buch über den Stadtverordneten Eugen Ernst macht den Auftakt zu einer geplanten biografischen Reihe. des Heimatvereins von Werder.
Die Stadt Werder hat bereits einige neuere, umfangreiche Publikationen zur Stadtgeschichte vorzuweisen, darunter eine siebenbändige Chronik und die periodisch erscheinenden Heimatgeschichtlichen Beiträge. Nun plant der in dieser Hinsicht sehr aktive Heimatverein eine biografische Reihe über die Ehrenbürger der Stadt. Vergangene Woche legten die zwei Vereinsmitglieder Ingrid Felgner und Klaus-Dieter Meißner das erste Buch dazu vor: die Lebensgeschichte „Eugen Ernst – Ein Leben für die Ideale der Sozialdemokratie“.
Eugen Ernst (1864–1954) war unter anderem während der Novemberrevolution 1919 kurz Minister. Danach wurde er Polizeipräsident von Groß-Berlin und 1920-1926 Polizeipräsident von Breslau. Seit 1926 habe sich Eugen Ernst konstruktiv ins politische Stadtgeschehen von Werder (Havel) eingebracht, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt, und machte sich für soziale Belange stark. Die Linderung der Not, vor allem unter Kindern, sei ihm eine Herzensaufgabe gewesen.
Während der Nazi-Zeit wurde er politisch verfolgt. Erst nach 1945 konnte er erneut als Stadtverordneter wirken – nun als Mitglied der SED, die durch den Zusammenschluss der Kommunisten und Sozialdemokraten im sowjetischen Sektor Deutschlands entstand.
Interessant ist, dass Ingrid Felgner familiär mit Ernst verbunden war, und daher auch persönliche Dokumente aus dessen Familienbesitz auswerten konnte, was die Archiv-Forschungen beider Autoren ergänzte. Die Broschüre kann in der Stadtbibliothek ausgeliehen oder im Buchhandel erworben werden.