Die abwechslungsreiche Landschaft der Glindower Alpen beheimatet viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg hat dort gemeinsam mit dem Heimatverein Glindow einen alten Naturlehrpfad in den Glindower Alpen zu neuem Leben erweckt, um Besucher über Fauna und Flora zu informieren.
Um Besucher über die vielfältigen Lebensräume in den Glindower Alpen zu informieren, hat die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg gemeinsam mit dem Heimatverein Glindow einen alten Naturlehrpfad in dem Biotop zu neuem Leben erweckt. Kommende Woche wird der Wanderweg vom Geschäftsführer der Stiftung, Holger Rößling, und Glindows Ortsvorsteher Fred Witschel der Öffentlichkeit übergeben und kann bei einer gemeinsamen naturkundlichen Führung am Dienstag, dem 17. Juni 2025, um 17 Uhr mit Mitarbeitern der Stiftung und des Botanischen Gartens der Universität Potsdam wiederentdeckt werden.
Gemeinsam mit dem Heimatverein Glindow und in enger Abstimmung mit der Stadt Werder (Havel) hat die Stiftung hier zehn neue Infotafeln aufgestellt und damit einen alten Naturlehrpfad wiederbelebt. Bereits 1986 richtete ein Lehrer mit Schülern der Arbeitsgemeinschaft “Sozialistische Landeskultur” anlässlich des Potsdamer Landschaftstages diesen Weg in den Glindower Alpen ein. Der Pfad, von dem zuletzt nur noch ein paar alte Wegweiser übrig waren, sollte Wissen über die heimische Landschaft sowie Tier- und Pflanzenwelt vermitteln.
Bei Manuela Saß (CDU), Bürgermeisterin von Werder, ist die Freude über die kürzlich abgeschlossenen Aktivitäten groß: „Der wiederbelebte Naturlehrpfad bietet beeindruckende Einblicke in die einzigartige Landschaft der Glindower Alpen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Umweltbildung und zum Naturschutz. Mein besonderer Dank gilt dem Naturschutzfonds und dem Heimatverein Glindow für ihr Engagement. Damit ermöglichen sie es Einheimischen wie Besuchern, unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt mit offenen Augen zu entdecken und wertzuschätzen.“
Die Landschaft wurde von Eiszeit und Tonabbau geprägt
Die Glindower Alpen bei Werder (Havel) im Landkreis Potsdam-Mittelmark sind ein wahres Kleinod der Artenvielfalt. Tiefe Täler, seltene Trockenrasen, schattige Wälder und kleine Gewässer sind nur einige der Lebensräume, die hier vorkommen. Trockenrasen sind ein für Brandenburg typischer, aber selten gewordener Lebensraum. Vor allem auf Hügeln und Moränenkuppen haben sich durch die jahrhundertelange extensive Nutzung Pflanzenarten erhalten, die nach der letzten Eiszeit aus den Steppengebieten Osteuropas oder Westsibiriens eingewandert sind. Heute sind diese Lebensräume stark gefährdet. Oft werden sie nicht mehr genutzt, weshalb sich Gehölze ausbreiten können und die seltenen Pflanzen verdrängen.
Entstanden ist die besondere Landschaft der Glindower Alpen ab dem 15. Jahrhundert durch den Abbau von Ton. Um an die Tonvorkommen zu gelangen, wurde die oberste Sandschicht bis zu elf Meter tief abgetragen und umgelagert. So entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte die heute typische Rippenform des Geländes mit vielen Schluchten, steilen Hängen und kleinen Anhöhen. Heute steht das Gebiet unter Naturschutz.
Das Projekt LIFE Trockenrasen
Seit 2019 ist die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg dort mit ihrem Projekt “Life Trockenrasen” aktiv, um die letzten noch vorhandenen Trockenrasen im Gebiet zu schützen und zu erhalten. Die Stiftung realisiert gemeinsam mit dem Botanischen Garten der Universität Potsdam und der Nabu-Stiftung Nationales Naturerbe von 2019 bis 2026 das Projekt "Life Trockenrasen". Mit dem Projekt werden wertvolle Trockenlebensräume im Land Brandenburg geschützt, erhalten und wiederhergestellt. Es wird aus Mitteln der Europäischen Kommission und der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg finanziert.
INFO Für die Führung am Dienstag, dem 17. Juni 2025, um 17 Uhr können sich Interessierte bis zum Montag, dem 16. Juni 2025, telefonisch unter (0331) 97 16 48 92 oder per E-Mail unter anmeldung@naturschutzfonds.de für die Veranstaltung anmelden. Die Exkursion ist kostenlos und dauert etwa zwei Stunden. Festes Schuhwerk und witterungsangepasste Kleidung werden empfohlen.