Die vergessene Malerin Liesel Rogge ist nun in der Sammlung vom Potsdam Museum durch eine Schenkung des Potsdamer Kunstvereins vertreten.
Diese Schenkung an das Potsdam Museum ist ganz nach dem Geschmack von Hannes Wittenberg. „Es ist ein besonderes Glück, ein Werk mit Geschichte zu bekommen.“ Das Gemälde „Kornfeld“ von Lisel Rogge, das der stellvertretende Direktor des städtischen Museums vom Potsdamer Kunstverein übernahm, hat es wirklich in sich.
Es verbindet sich mit der Biografie einer Potsdamerin an der Wende zum 20. Jahrhundert, als Männer noch Frauen den Zugang zu Kunstakademien und meist auch zu großen Ausstellungen verwehrten. So lernte Rogge in Berliner Ateliers als „Malweib“ ihr Handwerk, blieb kinderlos und betrieb mit ihrem Vater zwischenzeitlich in Scharbeutz eine Ostsee-Pension, wo auch das Gemälde entstand.
Trotzdem gelangen ihr Beteiligungen im Kunstverein Jena 1907, an der Großen Berliner Kunstausstellung 1910 und am Potsdamer Kunstsommer mit Lovis Corinth und anderen Prominenten 1921.
Entdeckt hatte ihr „Kornfeld“ der 2024 verstorbene Vereinsvorsitzende Andreas Hüneke. Sein Nachfolger, Thomas Kumlehn, hofft, dass es in der neu konzipierten Dauerausstellung gezeigt wird.