Die Jugend- und Kinderfeuerwehren aus Ludwigsfelde und den Ortsteilen traten am Fuß der Glauer Berge gegeneinander an.
An den Fuß der Glauer Berge ging es am vorigen Samstag für die Jugend- und Kinderfeuerwehren aus Ludwigsfelde und seinen Ortsteilen zum Spaßpokallauf in Mietgendorf. Neben der Freude an gemeinsamen Aktivitäten ging es auch um ein ernstes Thema: die Zukunft der Gemeinschaftsfeuerwehr in Ludwigsfeldes kleinsten Ortsteilen Mietgendorf und Schiaß. Von den derzeit 18 Mitgliedern gehen dieses Jahr drei in die Alters- und Ehrenabteilung, berichtet Ortswehrführer Uwe John. Dabei gibt es in den beiden Orten mit zusammen rund 120 Einwohnern genug Kinder, von denen einige derzeit schon in der Jugendfeuerwehr sind. „Die müssen da hin, wo noch freie Plätze sind“ erklärt dazu Feuerwehrfrau Babett Thiele, die ihre Söhne derzeit regelmäßig nach Ahrensdorf fährt. Sie wäre bereit, die Ausbildung zu absolvieren, um später den lokalen Nachwuchs auszubilden.
Für die Kinder aus Mietgendorf und Schiaß ergab der Pokallauf die Möglichkeit, Jugendfeuerwehr live zu erleben und beim Pokallauf mitzumachen. Dabei erfuhren sie, dass es bei der Feuerwehr vor allem um das „WIR“ geht. Nur gemeinsam konnten die Kinder Zöpfe aus zehn Meter langen Schläuchen flechten oder einen Golfball durch einen der Schläuche befördern. „Hier geht es vor allem um die Kommunikation zwischen den Kindern“ erklärte dazu Stadtjugendwart Michael Wolff. Die kann im späteren Einsatz buchstäblich Leben retten. Mittendrin war Pia Krüger, die vor vier Jahren das erste Mal aus Berlin kam und zur Teilzeitmietgendorferin wurde. „Ich finde es hier supertoll und würde generell gern mithelfen.“ Dabei fehlt ihr die sonst auf dem Land übliche Feuerwehrfamiliengeschichte. Diese hat der Kerzendorfer Theodor Kullack, der die dritte Feuerwehrgeneration werden möchte. Bereits mit sieben Jahren trat er in die Feuerwehr ein und genießt die Zeit mit seinen Freunden. „Das Highlight ist unser Camp in Kerzendorf einmal im Jahr.“
Wichtig fürs soziale Leben
Die Kinder- und Jugendfeuerwehren sind nicht nur für die Zukunft der Feuerwehren unerlässlich, auch das soziale Leben in den Dörfern braucht die Energie dieser lebensrettenden Gemeinschaft. Daher gab es am Sonnabend nicht nur lobende Worte vom Bürgermeister, sondern auch eine 1.000-Euro-Spende der Firma edis. Deren Referent für Kommunalmanagement, Heiko Nimpsch, sieht die Spende „nicht ganz uneigennützig, da die Feuerwehr uns oft genug im Notfall geholfen hat, damit der Strom nach dem Sturm schnell wieder fließt.“
Am Ende gewann die erste Kerzendorfer Mannschaft, aber der Jubel war bei den anderen Platzierten nicht kleiner. Vielleicht heißt der eigentliche Sieger Mietgendorf-Schiaß, denn eine Kinder- und Jugendfeuerwehr würde die Zukunft der kleinen Wehr sichern und damit auch die lang erträumte neue Feuerwehrwache.