Eine neue Sonderausstellung in der Trebbiner Heimatstube zeigt das Auf und Ab des Unternehmens über die Jahrzehnte.
Es war ein herber Schlag für die Region, als sich am 31. Juli 2010 die Tore der „Märkischen Büromöbelwerke Trebbin“ für immer schlossen. Etwa 130 Mitarbeiter blickten zu dem Zeitpunkt ins Ungewisse, etwa 30 Mitarbeiter nahmen, laut Zeitungsberichten von damals, ein Arbeitsangebot in Minden an.
Das traditionsreiche Unternehmen hatte die Wende 1989 gemeistert. Am Standort Trebbin wurden unter anderem Büromöbel, Chefzimmereinrichtungen und Rollcontainer gefertigt. Ihre Produkte waren gefragt. Sie wurden nach Skandinavien. West- und Osteuropa, Nord- und Mittelasien sowie China exportiert. Bereits in einer Pressemitteilung vom 3. Dezember 2009 heißt es „Der Standort Trebbin zeichne sich durch hohe Produktivität und Qualität aus. An den Mitarbeitern hat es nicht gelegen“.
1924 begann die industrielle Möbelproduktion in Trebbin. In den Jahren 1924 und 1925 hat die Büromöbelfabrik „Bero AG“ mit weiteren Bauobjekten eine Vergrößerung des Unternehmens vorgenommen. Es konnten bis zum August 1925 ein Sägewerk, ein Wohnhaus und eine Autogarage fertiggestellt werden. Die Bauarbeiten an einer weiteren Produktionshalle begannen. Auf dem Nachbargrundstück erfolgten Bauarbeiten an einem größeren Maschinenraum mit einer Heizungsanlage. Der dazugehörige Schornstein mit dem eingemauerten Firmennamen „Bero AG“ war weithin sichtbar.
Zur Gründung des VEB Märkische Möbelwerke Trebbin kam es am 1.1.1959 durch den Zusammenschluss von vier Möbelfabriken aus dem ehemaligen Kreisgebiet Luckenwalde. Für das Jahr 1989 weisen die überlieferten Dokumente einen Jahresumsatz von etwa 160 Millionen DM aus. 63 Prozent wurden nach Westeuropa und Übersee exportiert. In die Ostblockstaaten war ein Export nicht erlaubt und wurde nur im Einzelfall auf Regierungsebene abgeschlossen.
Bärbel Bartl, Siegfried Hoffmann, Martina Köppen, Wolfgang Lesch, Uwe Schulze vom Trebbiner Heimatverein sichten und sortieren neben Gudrun Busse, Doris Lemcke und Burkhard Heinrich Fotos, Zeitungsausschnitte und weitere Dokumente, arbeiten die Geschichte auf und stellen diese für die neue Sonderausstellung, die am Sonntag um 14 Uhr eröffnet wird, zusammen.
Zu den besonderen Exponaten, die gezeigt werden können, gehört auch ein Hobel, der noch aus der Anfangszeit der Möbelproduktion stammt. Das Firmenlogo „Bero“ ist sichtbar. Auch zwei Fahnen, die die Aufschrift „Betriebsparteiorganisation VEB (K) Märkische Möbelwerke Luckenwalde-Trebbin“ beziehungsweise „FDGB VEB Märkische Möbelwerke Trebbin“ tragen, sind noch gut erhalten und schmücken die Sonderausstellung. „Auch alte Brigadebücher wurden dem Heimatverein im Zuge der Vorbereitung zur Verfügung gestellt“, berichtet Burkhard Heinrich, der Vorsitzende.
Die Sonderausstellung lädt bis zum 17. November zum Besuch in die Heimatstube, die sich am Denkmalplatz befindet, ein. Öffnungszeiten sind sonntags von 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung.