Eine Petition der Schutzgemeinschaft Umlandgemeinden Flughafen Schönefeld hat bereits Tausende Unterschriften.
Der brandenburgische Landtag soll als Gesellschafter der Flughafengesellschaft dafür sorgen, dass Kurzstarts, sogenannte „Intersection Take Offs“, minimiert werden. Das fordert eine Petition auf der Plattform www.openpetition.de, die vor rund einem Monat von der Schutzgemeinschaft Umlandgemeinden Flughafen Schönefeld gestartet wurde.
Die „Intersection Take Offs“ sind laut der Schutzgemeinschaft Starts, bei denen Flugzeuge nicht die gesamte Startbahn nutzen, sondern von einem beliebigen Punkt auf der Bahn, meist in der Nähe des Terminals starten. Das führe zu einer erhöhten Lärmbelastung in den umliegenden Wohngebieten. „Diese Praxis verstärkt die ohnehin bestehenden negativen Auswirkungen des Fluglärms, insbesondere in den Nachtstunden, und gefährdet die Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner“, heißt es in der Begründung der Petition.
Die Petition betont mit Verweis auf wissenschaftliche Studien, dass Fluglärm das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und andere gesundheitliche Beeinträchtigungen erhöhe. „Das Umweltbundesamt und das Bundesverwaltungsgericht haben wiederholt darauf hingewiesen, dass der Staat verpflichtet ist, Maßnahmen zu ergreifen, um Gesundheitsgefährdungen durch Lärm zu minimieren. Wir appellieren daher an den Brandenburgischen Landtag und die Landesregierung von Brandenburg, ihrer Verantwortung nachzukommen und die ,Intersection Take Offs‘ auf ein Minimum zu reduzieren.“ Diese Maßnahme würde einen wichtigen Beitrag zur Lärmminderung leisten und die Lebensqualität der betroffenen Bevölkerung verbessern. Der Planfeststellungsbeschluss müsste für die Minimierung der Kurzstarts nicht geändert werden, da er nur die Abrollwege von den Landebahnen festlege.
Die Schutzgemeinschaft begründet ihre Forderung damit, dass viele der Kurzstarts auf der Südbahn zum Überschießen bei der sogenannten Hoffmannkurve oder zum Befliegen der 15-Gradkurve über Schulzendorf, Eichwalde und Zeuthen führen würden und damit die Einwohnerschaft in nicht durch passiven Schallschutz geschützten Gebieten belasten würden. Auch bei den anderen Abflugrichtungen - etwa die Ost- und Westabflüge auf der Nordbahn und der Westabflug auf der Südbahn - würde die Vermeidung der Kurzstarts dazu führen, dass die Flugzeuge sich in der Mehrheit in größerer Höhe über den bewohnten Gebieten von Blankenfelde-Mahlow, Großbeeren, Ludwigsfelde, Schönefeld und Treptow-Köpenick befinden würden und damit die Einwohnerschaft weniger belastete. Seit die Petition am 6. Juni gestartet wurde, sind bereits mehr als 2.700 Unterschriften zusammengekommen. Das zu erreichende Quorum liegt bei 8.800 Unterschriften. Die Petition finden Interessierte auf bit.ly/keinekurzstarts.