Das Abo für die Fahrt zur Ausbildungsstätte wird im kommenden Ausbildungsjahr 2025/26 für Lehrlinge nicht mehr subventioniert. Zur Verlängerung oder Neuanträge für das restliche Lehrjahr läuft bald die Frist ab. Das Semesterticket für Studenten bleibt jedoch erhalten.
Wer in der kalten Jahreszeit auf Busse und Bahnen umsteigen möchte, der kann jetzt noch ein „Abo Azubi“ für das laufende Ausbildungsjahr bis Sommer 2025 beantragen oder zum 1. Januar 2025 verlängern. Damit fahren Auszubildende für 37,10 Euro monatlich innerhalb von Berlin-Brandenburg.
Am 10. Dezember endet die Antragsfrist für 2024/25
Dafür muss der Antrag mit dem Berechtigungsnachweis und einem Passbild unter Vorlage eines Personaldokumentes bis spätestens 10. Dezember 2024 bei einem Verkehrsunternehmen aus Berlin oder Brandenburg abgegeben werden. Für den gesamten Bereich nehmen Fahrkartenverkaufsstellen der Ostdeutschen Eisenbahn Odeg, der Deutschen Bahn und der S-Bahn Berlin die ausgefüllten Unterlagen an. In Potsdam können Anträge auch beim Verkehrsbetrieb ViP und in Potsdam-Mittelmark an einer der Regiobus-Servicesatellen gestellt werden.
Wer das fristgerecht erledigen möchte, sollte genügend Zeit einplanen, um sich zuvor den Berechtigungsnachweis von seinem Qualifizierungsträger, seiner Berufsschule oder dem Träger des Freiwilligendienstes bestätigen zu lassen. Falls die Berufsschule außerhalb des Bereiches vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) liegt, sind dafür die Brandenburger Industrie- und Handelskammer oder die Handwerkskammer zuständig. Ein vorhandener Nachweis wird nur innerhalb von 30 Tagen anerkannt.
Auch wer seine Ausbildung erst beginnt oder aus einem anderen Bundesland nach Brandenburg verlegt, der kann nur noch im restlichen Ausbildungsjahr 2024/2025 von dem vergünstigen Fahrpreis profitieren.
Berlin und Brandenburg beenden die Finanzierung
Denn dieses Angebot wird es im kommenden Ausbildungsjahr 2025/26 nicht mehr geben. Es wurde seit 2019 von den Ländern Berlin und Brandenburg mit Zuschüssen unterstützt. „Diese Mittel stehen nun ab Januar 2025 nicht mehr zur Verfügung“, begründet der VBB.
Wer bereits ein Abo besitzt, kann es bis maximal zum Ende des laufenden Ausbildungsjahres verlängern. Allerdings ab 1. Januar 2025 nicht mehr für 34,50, sondern ebenfalls 37,10 Euro.
Den Wegfall des Abos zum Jahrespreis von 402 Euro wertet Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam und des Handwerkskammertages des Landes als einen Rückschlag für seine 7.600 angehenden Handwerker: „Viele Auszubildende sind für den Weg zum Betrieb oder zur Berufsschule auch aufgrund des Alters oder wegen ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse auf die Nutzung des ÖPNV angewiesen. Dies gilt zumal im Flächenland Brandenburg, wo häufig weite Strecken zurückzulegen sind.“ Deshalb fordert er von einer neuen Landesregierung, mit Berlin und dem VBB ein auf dem Deutschlandticket basierendes Nachfolgeangebot zu erarbeiten.
Das reguläre Deutschlandticket wird ab 1. Januar 2025 dann 58 Euro, also jährlich 696 Euro kosten. Damit wäre es gut 250 Euro teurer als die Azubi-Variante, gilt jedoch deutschlandweit im Regionalnetz. Wenn ein Unternehmen seinen Mitarbeiter ein Deutschland-Jobticket anbietet, zahlen auch Azubis monatlich nur 55,10 Euro abzüglich des Arbeitgeberzuschusses.
Alternativ verweist der VBB auf bestehende vergünstigte Angebote für Auszubildende. Monatskarten kosten im Abo ab dem Jahreswechsel in Potsdam 31,80 Euro für zwei Tarifzonen oder 47,10 für ABC. Im Landkreis beträgt der monatliche Abo-Preis 63,50 Euro. Je nach Hinzunahme weiterer Landkreise, kreisfreier Städte oder Berlins erhöhen sich die Preise jeweils. Da Wohn- und Ausbildungsort sowie Berufsschule und Ausbildungszentren oft weit auseinanderliegen, können so für das VBB-Gesamtnetz 151,60 zusammenkommen. Für knapp die Hälfte bekommt aber jedermann das Deutschlandticket.
Studenten erhalten weiter ihr Semesterticket
Erhalten bleibt das Semesterticket, mit dem Studenten deutschlandweit unterwegs sein dürfen. Halbjährlich kostet es 176,40 Euro, ab 1. Januar 2025 dann 208,80 Euro. Das entspricht 60 Prozent des neuen Preises vom regulären Deutschlandticket.
Vertreter der Handwerkskammer sehen darin eine Ungleichbehandlung ihrer Auszubildenden gegenüber denen im akademischen Bereich. Jedoch erhalten Studenten in der Regel keine Vergütung, wie sie für Azubis immer Pflicht ist.