Eine Protestveranstaltung am Mittwoch, dem 22. Januar 2025, in Beelitz soll die Zerstörung des Waldgebietes in Reesdorf durch den Bau von Windrädern verhindern.
Im Beelitzer Ortsteil Reesdorf sollen innerhalb einer 33 Hektar großen Waldfläche zwei Windkraftanlagen entstehen. Der Umweltverein Waldkleeblatt - Natürliche Zauche kritisiert das Vorhaben und ruft zum Protest am Mittwoch, dem 22. Januar 2025, von 16 bis 19 Uhr auf dem Platz gegenüber dem Deutschen Haus an der Berliner Straße 18 in Beelitz auf.
Denn für die beiden Windkraft-Türme, die einschließlich ihrer Rotoren von 160 Metern Durchmesser eine Gesamthöhe von 250 Metern erreichen, müssen fast 3.500 Quadratmeter Wald dauerhaft weichen.
Zusätzlich muss die Potsdamer Unternehmen „Notus Energy Plan“ für die Bauarbeiten und die Zuwegung knapp zwei Hektar abholzen lassen. So steht es in einem Antrag, der ursprünglich Ende 2021 vom Landesamt für Umwelt abgelehnt wurde, aber kürzlich leicht verändert doch noch eine Genehmigung erhielt.
Denn diesmal habe Notus ein vereinfachtes Verfahren beantragt, für das weder eine Umweltverträglichkeitsprüfung noch eine Beteiligung der Öffentlichkeit notwendig sei, antwortet Beelitz‘ Rathaussprecher Enrico Bellin auf Nachfrage. „Die Stadt hat diese Planungen zu Windkraftanlagen im Wald äußerst kritisch betrachtet und sich gegen ein Windeignungsgebiet im Regionalplan ausgesprochen“, sagte Bürgermeister Bernhard Knuth (UKB) bereits im November 2024 vor den Stadtverordneten, und dass er keine rechtlichen Möglichkeiten dagegen sehe.
Für weitere acht Windräder läuft die Einspruchsfrist
„Wehret den Anfängen“, mahnt der Umweltvereinsvorsitzende Winfried Ludwig. Denn die Firma Juwi mit Sitz in Wörrstadt (Rheinland-Pfalz) wolle acht weitere, ähnliche Windkranlagen in Reesdorf bis Ende 2027 in Betrieb nehmen. Das gab Ende 2024 das Landesamt für Umwelt bekannt. Allerdings ersetzen diese Türme 15 zehn Jahre alte, kleinere Anlagen.
Ludwig erinnert daran, dass bereits acht Notus-Windräder neben dem Spargelhof Winkelmann in Klaistow stehen und Klagen vor deutschen Verwaltungsgerichten dagegen scheiterten. Doch auch dort bleibt der Verein dran: „Wir haben unseren Anwalt beauftragt, nunmehr europäische Instanzen anzurufen“, betont Ludwig.
Der Verein betrachtet das Gebiet zwischen Ferch, Bliesendorf, Borkheide, Borkwalde, Reesdorf, Beelitz-Heilstätten, Fichtenwalde und Klaistow als ein geschlossenes Biotop, das durch die Rodungen zerrissen werden würde.
INFO Die Pläne von Juwi sind online unter auf der Website des Landesamtes für Umwelt einsehbar. Einwände sind möglich bis 17. Februar unter Angabe der Vorhaben-ID 027.00.00/23 beim Landesamt für Umwelt, Genehmigungsverfahrensstelle West, Postfach 60 10 61 in 14410 Potsdam oder elektronisch über https://lfu.brandenburg.de/einwendungen