Nach 30 erfolgreichen Jahren stellt der private Senioren- und Behindertenbeirat Rangsdorf seine Arbeit ein.
30 Jahre lang hat der Senioren- und Behindertenbeirat Rangsdorf (SBBR), ein privatrechtlicher Zusammenschluss Ehrenamtlicher, Angebote für Senioren und Menschen mit Behinderungen geschaffen. Nun stellt der SBBR seine Arbeit wegen mangelnden Nachwuchses ein, wie Horst Leder berichtet, der seit März 2006 Vorsitzender des SBBR war. „Wir waren zum Schluss nur noch vier, fünf Leute und konnten auch keine Aktionen mehr auf die Beine stellen“, berichtet er. Mitbestimmung geht dadurch aber nicht verloren. Denn der Seniorenbeirat der Gemeinde wird künftig auch die Vertretung der Interessen und Belange von Menschen mit Behinderungen wahrnehmen.
Für den 30 Jahren alten SBBR hingegen soll zum Herbst Schluss sein, sagt Leder. Der Zusammenschluss könne aber auf eine aktive und gute Arbeit zurückblicken. Am 5. Mai war er gegründet worden, um das Bedürfnis der Vereine und älteren Bürger, in Rangsdorf aktiv Einfluss auf die Kommunalpolitik zu nehmen, zu unterstützen. Christa Saß übernahm den Vorsitz. Mit großem Engagement setzte sie sich gemeinsam mit den Mitgliedern Irmgard Schmidt, Brigitte Hansche, Anneliese Lichtenberg, Erwin Benke, Hans-Werner-Freytag und Walter Haseloff, Erich Jachan, Erwin Piotrowski, Horst Schoenert und Ingeborg Spittler unter anderem dafür ein, dass in Rangsdorf eine Seniorenbegegnungsstätte für Senioren eingerichtet wurde. Das klappte, denn am 6. März 1996 wurde der Seniorentreff „Plaudertasche“ im Stadtweg an die Senioren- und Behindertengruppen übergeben.
Bei den Beratungen wurden die Veranstaltungen, die die im Seniorenbeirat vertretenen Vereine planten, koordiniert. Es wurden kulturelle Veranstaltungen zur jährlich stattfindenden Brandenburger Seniorenwoche und Weihnachtsfeiern vorbereitet und durchgeführt.
Bis zum 14. November 2001 leitete Christa Saß als Vorsitzende den Seniorenbeirat sehr erfolgreich. Dann gab sie den Vorsitz auf eigenen Wunsch an Hans Witzke ab. Dieser führte die Arbeit des Seniorenbeirates ebenfalls mit großer Einsatzbereitschaft weiter. Witzke starb dann im Oktober 2005, woraufhin Horst Leder 2006 die Nachfolge antrat.
Inzwischen konnte die Plaudertasche vom Stadtweg in die Räume an der Seebadallee 9 umziehen. Die senioren- und behindertengerechten Räume werden vielseitig genutzt. Seitdem leitet Kathrin Gillmeister den Seniorentreff und bietet den Senioren- und Behinderten ein abwechslungsreiches Programm. Seit der Eröffnung 1994 hat der ASB die Trägerschaft übernommen.
In den vergangenen Jahren sind im SBBR neue Mitglieder dazu gekommen. Sie vertraten die AWO, die Wohnstätte DRK, die Volkssolidarität, die Selbsthilfegruppen Allgemeine Behinderten, Diabetiker, Multiple Sklerose sowie die Senioren aus Groß Machnow und aus Klein Kienitz.
Leder führte als Vorsitzender die Arbeit des Senioren- und Behindertenbeirates mit großer Einsatzbereitschaft weiter. Als langjähriges Mitglied im Kreisseniorenbeirat nahm er regelmäßig an Sitzungen in Luckenwalde und an Sitzungen des Seniorenrates Land Brandenburg als Vorstandsmitglied teil. In den Beratungen des Senioren- und Behindertenbeirates informierte er die Mitglieder ausführlich darüber und über alle die Senioren betreffenden anstehenden Themen. Auch Veranstaltungen wurden regelmäßig organisiert. Doch mit der Coronapandemie brach das ein. Geplante Fahrten und Sitzungen fielen aus und auch danach war es aufgrund fehlender Räume schwer, Angebote zu unterbreiten, berichtet der 81-Jährige. Daher habe er nun beschlossen, den SBBR auslaufen zu lassen. Doch er erinnert sich gern an das zurück, was er in der Zeit erlebt hat. „Am tollsten war, dass das ZDF vorbeikam, als in Rangsdorf die Notfalldose eingeführt wurde“, so Leder. Und so ganz gibt er die Arbeit für ältere Menschen auch nicht auf. „Ich schreibe weiterhin für das Seniorenmagazin Teltow-Fläming.“ Der Thematik bleibt er also weiter verbunden.