In der Landeshauptstadt und im Landkreis informieren und beraten zertifizierte Fachleute in mehreren Pflegestützpunkten unabhängig und umfassend zu Möglichkeiten für Hilfen und individuelle Ansprüche darauf.
Die täglichen Verrichtungen fallen immer schwerer und eine Hilfe im Haushalt wird nötig? Der Gesundheitszustand verschlechtert sich oder ein Unfall reißt einen aus dem selbständigen Leben? Um Informationen zur Unterstützung für solche Fälle zu erhalten, können sich Betroffene oder ihre Angehörigen an Pflegestützpunkte wenden. Solche Anlaufstellen stehen in Potsdam und im Landkreis Potsdam-Mittelmark für jedermann zur Verfügung.
Kostenlose umfassende Beratung zu vielen Themen
Pflegestützpunkte informieren, beraten und unterstützen zu allen Fragen, die das Thema Pflege betreffen. Diese Beratungen durch zertifizierte Pflege- und Sozialberater sind kostenlos. Sie bieten Ratsuchenden eine umfassende und kompetente Beratung. „Uns kann jeder im Pflegestützpunkt aufsuchen“, sagt Pflege- und Wohnberaterin Almuth von Fallois vom Pflegestützpunkt Potsdam.
Kommen können Ratsuchende unabhängig von der Wohnadresse, aber Listen mit Adressen von Pflegediensten etwa, gibt es dort nur für das Gebiet der Landeshauptstadt. Doch können die Berater, ganz gleich, ob sie für Potsdam oder den Landkreis in Werder und Bad Belzig ansässig sind, zu Möglichkeiten nach Brandenburger und Bundesgesetzen informieren und individuelle Möglichkeiten aufzeigen.
Oft geht es um den Anspruch auf Hilfe zur Pflege und Wohngeld sowie die Beantragung von Schwerstbehindertenausweisen beim Landesamt für Soziales und Versorgung. Denn meist sind verschiedene Stellen für verschiedene Leistungen zum Thema Pflege zuständig. Im Pflegestützpunkt ist das Wissen darum gebündelt und der Ratsuchende erhält die richtigen Anträge und die passenden Entscheidungsträger – ganz gleich ob Krankenkasse, Pflegekasse, Wohnungsbaugesellschaften für den Fall nötiger Umzüge oder andere kommunal Zuständige.
Auch für Haushaltshilfen gibt es Geldbeträge
Ein wichtiges Thema ist die finanzielle Unterstützung bei der Meisterung des täglichen Lebens, wenn Alter oder Krankheit die eigene körperliche Mobilität einschränken und so dazu zwingt, fremde Leistungen in Anspruch zu nehmen. „Wir beraten zu allem, was die Pflegekasse betrifft“, sagt Frau von Fallois. Das heißt auch zu dem möglichen Anspruch auf eine Pflegestufe.
Bereits ab der Stufe 1 erhalten Berechtigte einen „Entlastungsbetrag“, sagt die Potsdamer Beraterin. Damit kann sich ein Betroffener einen anerkannten Pflege- oder Hauswirtschaftsdienst leisten, der an Hilfeleistende für Hausarbeit oder Besorgungen ausgezahlt werden kann.
Ab Pflegegrad 2 erhalten Hilfsbedürftige zusätzlich Pflegegeld, um etwa bei ihrer Körperpflege unterstützt zu werden. Bei Hinzuziehung eines professionellen Pflegedienstes besteht bei Pflegegrad 2 ein Anspruch auf 796 Euro pro Monat. Das Geld rechnet die Pflegekasse direkt mit dem Dienstleister ab. Wird die Pflege von Angehörigen oder anderen Privatpersonen übernommen, gibt es davon knapp die Hälfte dieses Betrags.
Für gezielte Beratung besser einen Termin vereinbaren
Die Pflegestützpunkte sind generell zu den Öffnungszeiten vor Ort oder telefonisch zu erreichen. Almuth von Fallois empfiehlt aber: „Um Wartezeiten zu vermeiden, ist eine vorherige Terminabsprache besser. Aber wir nehmen uns auch Zeit, wenn jemand ohne einen Termin zu uns kommt.“ Zur Terminvereinbarung können die Berater auch auf notwendige Unterlagen verweisen, die mitzubringen sind – insbesondere wenn es um Widersprüche zu Bescheiden geht.
INFO Diese Pflegestützpunkte informieren und beraten:
Potsdam Der Pflegestützpunkt Potsdam befindet sich an der Hegelallee 6-10 in Haus 1. Telefonsprechstunden werden dort montags, mittwochs und freitags zwischen 8 und 12 Uhr angeboten. Vor Ort ist ohne Terminvereinbarung geöffnet dienstags und donnerstags 8.30-12 und 13.30-18 Uhr. Termine können vereinbart werden unter Telefon (0331) 2892213 oder per E-Mail potsdam@pflegestuetzpunkte-brandenburg.de
Unter dieser E-Mailadresse können ebenfalls Fragen gestellt werden, die dann von den Mitarbeitern des Pflegestützpunktes beantwortet werden.
Werder Am Gutshof 1-7 in Werder finden Ratsuchende dienstags 9-12 und 13-17 Uhr sowie donnerstags 9-13 Uhr Hilfe. Terminvereinbarungen unter Telefon (03327) 739343 oder per E-Mail werder@pflegestuetzpunkte-brandenburg.de
Teltow Im Gesundheitszentrum Teltow auf Ebene 6 in den Räumen Q und R an der Potsdamer Straße 7-9 ist mittwochs 9-11 Uhr Sprechzeit. Weitere Termine können unter Telefon (03327) 739343 oder per E-Mail werder@pflegestuetzpunkte-brandenburg.de vereinbart werden.
Beelitz An der Clara-Zetkin-Straße 196 bekommen Ratsuchende mittwochs 13-16.30 Uhr Antworten zu ihren Belangen. Zusätzliche Termine können unter E-Mail werder@pflegestuetzpunkte-brandenburg.de oder Telefon (03327) 739343 vereinbart werden.