Eine Ausstellung will die Diskussion darüber anregen, welche Anforderungen das Leben an die Gesundheitsversorgung von übermorgen stellen wird. Und was das für die geplante Klinik in Potsdam bedeutet.
Wird das Klinikum Ernst von Bergmann (KEvB) an der Charlottenstraße erneuert oder wird es gänzlich neu an anderer Stelle entstehen? Zu dieser Frage positionierten sich weder die Vertreter des KEvB und des Gesundheitsministeriums noch Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). Auch die Finanzierung solch eines Vorhabens bleibt unklar, obwohl bereits 2021 die Stadtverordneten eine Machbarkeitsstudie dazu angefordert hatten, die nun als Ergebnis einen Neubau befürwortet. Zu dessen Notwendigkeit bekannten sich immerhin Schubert und der ministeriale Abteilungsleiter Gesundheit, Michael Zaske, als die Ausstellung „Potsdam. Gesundheit.Zukunft“ eröffnete.
Ausstellung soll zu Diskussionen anregen
Die Präsentation ist bis zum 11. Oktober 2024 im Innenhof hinter dem Hauptgebäude A an der Charlottenstraße 72 montags bis freitags von 10 bis 20 Uhr zu sehen. Sie zeigt keine konkreten Vorhaben oder Architekturmodelle.
„Sie soll zur Diskussion anregen, was brauchen wir für ein Krankenhaus“, sagte Mike Schubert. Was also muss ein solches Haus leisten, damit es in 10 bis 15 Jahren nach Fertigstellung nicht schon wieder unmodern ist? Wenigstens dieser Bauzeitraum stand im Raum. KEvB-Geschäftsführer Tomislav Gmajnic sprach von der „Idee eines Neubaus“, die mit der Ausstellung greifbarer werde.
Dass Medizin immer Fortschritt war, das zeigt die Ausstellung auf Tafeln und geht in die Zeiten bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zurück, als Penicillin und Röntgenstrahlung erst erfunden worden sind. Sie zeigt neueste europäische Gesundheitseinrichtungen, deren Architektur den Heilungsprozess fördern soll. Die Schau endet mit fiktiven Personen, die aus der Zukunft über Bildschirme von ihrem Leben und ihren Bedürfnissen sprechen.
Dass Gesundheitsversorgung gerade in Hinsicht einer immer älter werdenden Gesellschaft an Bedeutung für die Menschen gewinnt, weiß auch Schubert: „Das Klinikum ist ein zentraler Bestandteil des Lebens in der Stadt.“ Dass er einen neuen Standort am heutigen Stadtrand für eine Option hält, ist für ihn kein Widerspruch. Denn nicht nur die Stadt wachse, sondern auch das KEvB versorge Menschen aus einem großen Einzugsgebiet.
Klinik Ernst von Bergmann versorgt große Landesteile
Das KEvB sei für die Versorgung von 30 Prozent der Brandenburger da, sagt die medizinische Geschäftsführerin des KEvB, Karin Hochbaum. Von diesen etwa 800.000 Menschen leben nur 43 Prozent in der Landeshauptstadt, die übrigen 57 Prozent außerhalb. Hochbaum verweist auf die zahlreichen Expertisen, die ihre Einrichtung auf vielen Medizinfeldern hat, die an Bedeutung gewinnen wie die Behandlung von Krebs und Schlaganfall.
INFO Am Mittwoch, dem 11. September 2024, um 17 Uhr laden die Stadt Potsdam und das KEvB zu einer Diskussion mit Schubert, Gmajnic und Hochbaum ein. Dazu kommen Experten aus den Bereichen Zukunftsforschung und Digitalisierung. Am Freitag, dem 20. September 2024, um 16 Uhr gibt es eine Diskussion mit Zaske, Gmajnic, Hochbaum und Gesundheitsexperten. Der Ort ist jeweils der Konferenzraum F113 von Haus F.