Grundstein gelegt: DRK-Generalsekretär Christian Reuter betont die Bedeutung eines Bevölkerungsschutzzentrums angesichts globaler Krisen.
Die Bagger haben nahe dem Zapfholzweg bereits erste Sandberge aufgeschüttet. Noch ist es schwierig zu erkennen, was hier entstehen soll: In Luckenwalde wird eines der modernsten und größten Bevölkerungsschutzzentren in Deutschland gebaut, um die nationalen und internationalen Einsatzkapazitäten erheblich zu erhöhen.
Anlässlich der Grundsteinlegung am 22. Oktober betonte der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Christian Reuter, die Notwendigkeit dieses Projekts: „Das DRK investiert in die Stärkung des Bevölkerungsschutzes und seiner internationalen Einsatzkapazitäten. Dies ist in Zeiten multipler und sich überlagernder Krisen im In- und Ausland dringend erforderlich.“
Angesichts weltweit zunehmender Notlagen, wie jüngst durch Überschwemmungen in Teilen Deutschlands und Europas verdeutlicht, soll der Neubau die Reaktionsfähigkeit des DRK erheblich verbessern. Auf dem 34.000 m² großen Gelände, das bis 2026 fertiggestellt werden soll, werden Hilfsgüter, Gesundheitsstationen, mobile Betreuungsmodule und ein Feldkrankenhaus bereitgestellt. Friederike Haase, Bevollmächtigte des Landes Brandenburg beim Bund, erklärte: „Die Einsatzkräfte des DRK leisten unschätzbare Hilfe in Notsituationen.“ Sie nannte den geplanten Standort ein „ruhiges Zentrum im Sturm“. „Die Einsatzkräfte des DRK sind da, wenn sie gebraucht werden und leisten Hilfe in Notsituationen. Wir freuen uns, dass das DRK diesen bedeutenden Standort in Brandenburg errichtet und stehen der Organisation als verlässlicher Partner zur Seite.“
Christian Reuter hob die Bedeutung des Neubaus für die Zukunft des DRK hervor und dankte den Mitarbeitern und Partnern. Er betonte die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen im Bevölkerungsschutz, wie die Beschaffung zusätzlicher mobiler Betreuungsmodule und die Etablierung eines einheitlichen Pools von Pflegeunterstützungskräften. „Mit diesem Bau setzen wir ein klares Signal für den Schutz der Bevölkerung“, so Reuter weiter.
In Luckenwalde soll aber auch eine Ausbildungsstätte entstehen. „Wir haben hier Trainingsmöglichkeiten sowohl in der Theorie als auch im praktischen Tun“, so Christian Reuter. Neben 20 bis 25 festen Mitarbeitern werden seiner Einschätzung nach pro Jahr mehrere Hundert Hauptamtliche und Ehrenamtliche des DRK an dem Standort sein, um trainiert zu werden – der überwiegende Teil der Mitglieder engagiert sich ehrenamtlich bei der Hilfsorganisation.
Die Standortwahl Luckenwalde begründet er etwa mit der Nähe zu Berlin, wo sich der Sitz des DRK-Hauptquartiers befindet. „Eine solch große Fläche können Sie aber schlecht in Berlin-Mitte finden“, so Reuter. Aktuell befindet sich ein großes Zentrum direkt am Flughafen BER, dieses wird mit Inbetriebnahme des neuen Komplexes geschlossen. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit der Kommune, dem Landkreis und dem Land Brandenburg. Er kritisierte hingegen die ausbleibende Zeitenwende im Bevölkerungsschutz und forderte eine deutliche Aufstockung der Mittel im Bundeshaushalt.