Fachexpertise: Eine Besichtigung und Gespräche mit dem professionellen Team vom Johanniter-Krankenhaus standen im Vordergrund.
Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) besuchte am 17. Juli das Rheumazentrum im Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen. Geplant waren eine Besichtigung der Klinik und Gespräche mit den Mitarbeitern.
Zur Begrüßung durch Chefärztin Dr. Gabriele Zeidler und Klinikdirektor Mirko Rücker sagte Nonnemacher: „Das Rheumazentrum gehört zu den Perlen im Land. Wir dürfen nicht zulassen, dass man unter dem Label des Qualitätsvergleichs tabula rasa dort macht, wo wirklich Qualität vorhanden ist - gerade in zertifizierten Fachkliniken.“ Diese Anmerkung bezieht sich auf den neuen Bundes-Klinik-Atlas, den Bundesgesundheitsminister Lauterbach als „übersichtlichen Wegweiser durch den Krankenhaus-Dschungel in Deutschland“ bezeichnete. Laut Lauterbach seien Informationen über gute Krankenhausversorgung nun für alle zugänglich. Ursula Nonnemacher kritisierte jedoch, dass Fachkliniken nicht ausreichend abgebildet würden und betonte, dass Qualitätsvergleiche gute Fachkliniken nicht benachteiligen dürfen.
Die Klinik in Treuenbrietzen zählt mit 102 stationären Betten und 21 tagesklinischen Plätzen zu den größten Rheuma-Akutkliniken Deutschlands. Die Einrichtung bietet ein breites Spektrum an Diagnostik und Therapie, inklusive Rheumachirurgie und nephrologischer Behandlung seit 2023.
Chefärztin Dr. Gabriele Zeidler stellte das spezialisierte Team und die vielfältigen Behandlungsangebote vor. Ursula Nonnemacher informierte sich über verschiedene Diagnosetechniken und Therapien, darunter Duplexsonographie und Ganzkörperkältetherapie. Die Klinik behandelt auch seltene Rheumaerkrankungen und kämpft oft mit Bürokratie und Kostenträgern, um notwendige Therapien zu ermöglichen. Die Ministerin nahm sich Zeit, fragte nach und nahm mit Einverständnis der Patienten an ärztlichen Untersuchungen teil.
In der Tagesklinik schaute sie auf den prall gefüllten Therapieplan der Patienten. Behandlungen, die ambulant nicht durchführbar wären, weil schlichtweg die Kapazitäten nicht gegeben sind.
„Welche Botschaften haben Sie für mich?“, fragte die Ministerin. Oberärztin Elena Spiegel äußerte den Wunsch nach weniger Bürokratie und mehr Zeit für Patienten. Es sei auch wenig wertschätzend, wenn Leistungen infrage gestellt oder nicht bezahlt würden.
Chefärztin Dr. Gabriele Zeidler ergänzte: „Es reicht gesundheitspolitisch nicht aus, die rheumatologische Komplextherapie zur Identifizierung von Fachkliniken heranzuziehen. In der stationären Rheumatologie leisten wir mehr.“ Ebenso wichtig sei die ganzheitliche Diagnostik und Therapie häufigerer und seltener entzündlich-rheumatischer Erkrankungen mit spezifischer Diagnostik. Ein interdisziplinäres Vorgehen und viel Erfahrung seien erforderlich. Zum Abschluss des Besuchs betonte Ursula Nonnemacher die Bedeutung der Arbeit der Klinik und versprach, die Anliegen und Herausforderungen in ihre politischen Gespräche mitzunehmen.