Ein Bleiglasfenster, das einst an der Gaststätte des Richtfunkregiments prangte, ist nach 30 Jahren wieder aufgetaucht.
Ein buntes Bleiglasfenster, das auf 18 Quadratmetern die Arbeit von Richtfunkern der NVA zeigt - einst war das ein Detail an der Gaststätte des Richtfunkregiments Konrad Wolf in Ludwigsfelde, das für die dortigen Soldaten zum Alltag gehört. Doch nach der Wende und der Auflösung des Regiments verschwand dieses Bild und lagerte seitdem in einem Keller. Nur wusste das kaum noch jemand. Ab Samstag kann das große Bild aber wieder in seiner alten Pracht bestaunt werden: in der Ausstellung des Vereins Luftfahrt und Entwicklungsgeschichte Ludwigsfelde (LEL) in der Nikolaus-Otto-Straße 7.
Dass das Bild wieder aufgetaucht ist, ist zum einen denjenigen zu verdanken, die es seinerzeit in Sicherheit brachten. Zum anderen hat aber auch Jürgen Biewald vom LEL einen großen Anteil daran. Als er erfuhr, dass das Bild noch existiert, nahm er die Verbindung auf und setzte er alles daran, es in die Ausstellung zu holen. Das wurde auch dank der Unterstützung von Bürgermeister Andreas Igel möglich, berichtet Biewald. Allerdings hatten die vergangenen mehr als drei Jahrzehnte auch ihre Spuren hinterlassen. 87 der vielen einzelnen Scheiben waren kaputt, wie Christian Tepper vom Verein erklärt. Auf eigene Kosten ließ Biewald das Fenster bei einer Fachfirma in Michendorf wieder instandsetzen. „Es ist meine Spende an den Verein“, so Biewald. Denn das Zimmer in der Ausstellung, das sich mit dem Richtfunkregiment befasst, hat für ihn auch eine persönliche Bedeutung. Schließlich hatte er dort seinerzeit gedient, bis das Regiment Ende 1991 schließlich aufgelöst wurde.
Dass die Ausstellung damit um eine weitere Rarität erweitert wurde, freut Tepper ungemein. „Es ist ein schönes Stück Geschichte“, sagt er. Und ab Samstag, 23. November, können sich auch die Ludwigsfelder sowie alle Interessierten den neuesten Zuwachs der stetig wachsenden Sammlung ansehen. Um 10 Uhr gibt es einen Sektempfang, zu dem auch der Bürgermeister und die Stadtverordneten sowie viele ehemalige Angehörige des Regiments, Freunde des Vereins und Gleichgesinnte eingeladen wurden. Anschließend wird Jürgen Biewald mit den Anwesenden sicherlich auch sein umfangreiches Wissen zum Richtfunkregiment teilen.