Das Humboldt-Gymnasium in Eichwalde blickt auf eine mehr als einhundertjährige Geschichte zurück.
Am 14. November feierte das Humboldt-Gymnasium in Eichwalde Jubiläum. Vor 125 Jahren wurde die Schule durch die Gemeinde Eichwalde erbaut und gegründet. Mit dem Schulbau 1899 begann die kontinuierliche Entwicklung der Schule am Standort Bahnhofstraße/Humboldtstraße. Könnten die Wände des Humboldt-Gymnasiums sprechen, sie hätten wahrscheinlich viel zu erzählen.
In den 125 Jahren hat sich viel verändert. Daran wurde zum Jubiläumsakt erinnert, zu dem neben Landrat Sven Herzberger auch der Bürgermeister der Gemeinde Eichwalde, Jörg Jenoch, sowie Bundestags-, Landtags- und Kreistagsabgeordnete eingeladen waren. Die Schirmherrschaft über die Feierlichkeiten hat Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union Berlin und ehemaliger Eichwalder Schüler, übernommen.
Aus der „Vereinigten höheren Knaben- und Mädchenschule der Gemeinde Eichwalde“ wurde das „Reformrealgymnasium mit Realschule“, später die Polytechnische Oberschule „Alexander von Humboldt“ und ab 1991 das Humboldt-Gymnasium. Ausgehend von den Namensgebern Alexander und Wilhelm von Humboldt hat die Schule ein gesellschafts- und naturwissenschaftliches Profil mit besonderem Schwerpunkt in der Begabungsförderung und bei der Gestaltung des Netzwerks Wirtschaft-Wissenschaft-Schule. Die Schule veranstaltet jährlich einen Tag der Wissenschaft und Wirtschaft, an dem die Schüler verschiedene Berufe kennenlernen können. Sie hat einen offenen Ganztagsbetrieb in der Sekundarstufe I. Als Fremdsprachen werden Englisch, Französisch und Latein gelehrt. Es existieren auch drei Schülerunternehmen, wie zum Beispiel die SchuFu-AG, die sich an alle Schüler richtet, die ihre Kreativität im Bereich Fotografie ausleben wollen. Die Schülerfirma „Humboldt-Shop“ entwirft und produziert Kleidung und Accessoires mit dem Schullogo.
„Ohne den Einsatz der Eichwalder für ihre Schule in deren ersten drei Jahrzehnten würden wir uns heute hier nicht in der Aula eines Gymnasiums treffen. Und es ist wohl dem Weitblick und der humanistischen Haltung einer Frau Dr. Friesicke, Schulleiterin ab 1945, zu verdanken, dass wir den Namen ‚Humboldt‘ tragen“, betonte Schulleiter Dr. Willich in seiner Begrüßung am 14. November. Mit Blick auf die Zukunft zitierte er den Schirmherrn Dirk Zingler: „Wir dürfen uns im Kopf nicht selbst begrenzen, wir müssen im Kopf mitwachsen.“
Das viergeschossige, denkmalgeschützte Schulgebäude ist ein Komplex aus Klinkerverblendbauten aus drei unterschiedlichen Bauphasen. Der Kernbau wurde 1899 nach Plänen von Paul Egeling entworfen und 1909 von G. Rönsch und 1927 von Friedrich Brinkmann erweitert. Ein moderner Anbau wurde 2007 eingeweiht. Der Landkreis hat als Schulträger in den vergangenen Jahrzehnten circa drei Millionen Euro in den Schulstandort investiert. In den kommenden Jahren sollen nach den derzeitigen Planungen auf dem Schulgelände, das aufgrund der räumlichen Gegebenheiten nur begrenzt erweitert werden kann, wichtige Baumaßnahmen in Höhe von 17 Millionen Euro realisiert werden. Diese Erweiterungsbauten sollen nicht nur der Erhöhung der Kapazität dieser Schule dienen, sondern auch für Barrierefreiheit sorgen und die Sicherheit durch das Schaffen eines zweiten Rettungsweges erhöhen. Sie ermöglichen außerdem die Gestaltung neuer Fachkabinette, die den Schülern moderne, praxisnahe Lernumgebungen bieten und damit die Qualität der Ausbildung weiter steigern. Für die Digitalisierung und Ausstattung der Schule sind circa 1,5 Millionen Euro in den nächsten Jahren geplant.
„Das Humboldt-Gymnasium hat sich im Laufe der Jahre zu einem Zentrum des schulischen und sozialen Lebens im Norden unseres Landkreises entwickelt“, sagte Landrat Sven Herzberger in seinem Grußwort. „Es ist eine Schule, die nicht nur durch ihre Lehrqualität und ihren pädagogischen Anspruch überzeugt, sondern auch durch den Zusammenhalt ihrer Schulgemeinschaft. Eine besondere Schule, die seit über einem Jahrhundert Bildung und Gemeinschaft vereint und das Leben zahlreicher Generationen geprägt hat. So ist hochwertige Bildung, die ein lebenslanges Lernen ermöglicht, als wirtschaftlicher Standortfaktor für die mittelständischen Unternehmen der Region von nicht zu unterschätzender Bedeutung.“
Neben dem Festakt taucht das Gymnasium in ein Jubiläumsschuljahr ein. Beginnend mit einer Ausstellung in der Feuerwache Eichwalde ab dem 5. Dezember erhalten Interessierte mithilfe von Bildern, Dokumenten und Erinnerungsstücken einen Einblick in die bewegte Geschichte der Schule. Am 25. Januar 2025 steht dann ein besonderer Tag der offenen Tür an. Dabei werden die Fachbereiche die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Gymnasiums durch interaktive Workshops, Ausstellungen und kreative Projekte erlebbar gemacht. Die zukünftigen Schülergenerationen können so die Vielfalt der Schule entdecken. Im Juli 2025 wird es bei den Humboldt Athletics sportlich. Beendet wird das Jubiläumsjahr im Sommer mit einem Hoffest.