In Sperenberg startet im Rahmen der Alltagsunterstützung eine betreute Selbsthilfegruppe für Pflegende.
Angehörige zu pflegen, bedeutet weitaus mehr, als nur Zeit aus dem eigenen Tag zu opfern. Denn die Pflege kann auch einhergehen mit Aufgaben und Eindrücken, die psychischen Tribut fordern. Oft wird dieser Teil aber bei der Entscheidung, Angehörige zu pflegen, unterschätzt. Nicht selten treten innere Konflikte zutage, denen Pflegende ratlos gegenüberstehen. Außerdem kommt die Hilflosigkeit dazu, sich im Behörden-Pflege-Dschungel durchzuschlagen. Meist wissen Pflegende nicht, was sie als Erstes machen sollen und vergessen dabei möglicherweise, ihre eigenen gesundheitlichen Grenzen zu beachten. Dies hilft auf Dauer allerdings niemandem.
Damit es nicht so weit kommt, ist es für Pflegende wichtig, sich mit anderen Pflegenden auszutauschen, die dasselbe erleben. Dies kann in einer Selbsthilfegruppe geschehen, und die Gemeinde Am Mellensee bietet dies nun erstmalig an. Im Haus der Generationen in der Goethestraße 1 in Sperenberg findet jeden dritten Donnerstag von 17 bis 19 Uhr eine betreute Selbsthilfegruppe für Pflegende statt.
Selbsthilfegruppen wirken gesundheitsfördernd und entlastend durch gegenseitige Hilfe innerhalb der Gruppen und Informationen über bestehende Rechte aus der Pflegeversicherung, sowie Kenntnisse über örtliche Entlastungsangebote. Die Organisation und Moderation übernimmt Projektkoordinatorin Manuela Setny. Interessierte können sich bei ihr melden - entweder per E-Mail an alltagsbegleiter.mellensee@drk-fs oder telefonisch unter 0152 03777778 an. Wer möchte, kann aber auch einfach so vorbeikommen, wenn es gerade drängt.
Das Projekt der Alltagsunterstützung koordiniert Ehrenamtliche mit unterstützungsbedürftigen, insbesondere älteren, zu Hause lebenden Menschen. Diese benötigen Hilfe im Alltag, sehnen sich nach Teilhabe am gesellschaftlichen Leben oder einfach nur nach Gesellschaft. Das Projekt vermittelt Ehrenamtliche an Unterstützungsbedürftige, um gemeinsam eine bessere Lebensqualität zu schaffen. Die Selbsthilfegruppe ist komplett kostenfrei.