Gerettet: Die Kombination von Denkmalschutz und Hilfe für Fledermäuse konnte erfolgreich zum Ende gebracht werden.
Der Keller der Horstmühle (nördlich Lynow) wurde im Beisein von zirka 120 Gästen anlässlich des Tages des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, feierlich eingeweiht. Von November 2023 bis Mai 2024 wurde das zerfallene Gebäude saniert und erhalten und betreffs der winterlichen Fledermausbesiedlung optimiert.
Dieser Keller wurde um 1900 herum wegen des hohen Grundwasserstandes in den Hang einer am Hof angrenzenden Düne hineingebaut. Der bauliche Zustand des Kellers verschlechterte sich in den letzten Jahrzehnten so stark, dass im März 2023 die Hälfte des Kellers einstürzte. Weil seit 2005 auch Fledermäuse diesen Keller in der Winterzeit nutzen, konnten jetzt Fördergelder der Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg verwendet werden, um das Objekt nicht nur wieder herzustellen, sondern auch so zu gestalten, dass dort zukünftig eine große Zahl von Fledermäusen die Chance bekommt, lebend über den Winter zu kommen.
Die Tiere, bisher waren es vier verschiedene Arten, haben schon sehr spezielle Wünsche: nicht zu kalt und nicht zu warm, möglichst immer 3 bis 5 °C. Die Luftfeuchte soll nicht trocken sein, sondern eher immer 100 Prozent aufweisen. Und Störungen werden von den Tieren in der Winterzeit überhaupt nicht gerne gesehen. Verständlich, denn wer mag schon gerne beim Schlaf gestört werden. Der Eigentümer des Objektes, die Stadt Baruth, hat die Baumaßnahmen frühzeitig genehmigt, der NABU-Regionalverein Luckenwalde/Jüterbog hat als Bauherr die Fördermittel beantragt. Der NABU-Verein ist auch selber Mitglied in dem für diesen Ort zuständigen Horstmühle-Förderverein.
Beide Vereine haben zusammen in Teamwork die Baumaßnahmen erfolgreich begleitet. Als Firmen waren die Langenlipsdorfer Fläming-Bau GmbH und die Rehmann Metallbau GmbH (Wiesenhagen) beauftragt. Beide haben eine sehr gute Arbeit gemacht, die sich sehen lassen kann. Der Keller gehört genau wie die anderen Gebäude der Horstmühle zu einem denkmalgeschützten Ensemble. Insofern war die Rettungsmaßnahme nicht nur ein wichtiger Beitrag für den Erhalt der natürlichen Artenvielfalt, sondern auch die Rettung eines kleinen Stücks Heimat. Traditionell hat sich wieder der Förderverein der Horstmühle am Tag des offenen Denkmals mit viel Freude um die Gäste gekümmert. Es gab nicht nur Gegrilltes, leckeren Kuchen und Getränke. Auch bot sich für die Kinder die Gelegenheit des Bastelns und des Schminkens zum Thema Fledermaus. Es gab eine Hüpfburg und für alle Altersstufen ein Fledermauspuzzle, bei dem die geschicktesten Teilnehmer prämiert wurden. Verschiedene Infostände beschäftigten sich unter anderem mit den Themen der Fledermausforschung, gaben Tipps zur fledermausfreundlichen Hausgestaltung oder wendeten sich gezielt an Privatwaldbesitzer und gaben dazu Tipps zur Integration der Fledermäuse bei der Waldbewirtschaftung. Auch konnten Fledermäuse, die sich gerade in Pflege befinden, aus nächster Nähe bestaunt werden. Insgesamt war es ein gelungener Tag an der Horstmühle.