Vier Gruppen wurden beim Triebwerksbauer Rolls-Royce durch die Produktion und die Testkammern geführt - aber nur mit Anmeldung. Foto: Rolls-Royce/Steffen Weigelt
Bis zu 800 Besucher nutzten die Chance, einen Blick hinter ansonsten verschlossene Werktore bei Unternehmen wie Rolls-Royce zu werfen.
Die erste Lange Nacht der Wirtschaft in Dahlewitz am 9. Mai war für Interessierte die Möglichkeit, Einblicke in die regionale Wirtschaft zu erhalten. Zwischen 700 und 800 Menschen nutzten das Angebot, wie Blankenfelde-Mahlows Gemeindesprecher Wolfgang Huth schätzt. „Unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht“, sagt er. Auch die Unternehmer seien zufrieden mit der Aktion, bei der teilweise sogar gleich die gesuchten Arbeitskräfte oder Auszubildenden gefunden wurden.
Das war für viele die Motivation, sich an der Aktion zu beteiligen. „Wir sind begeistert von der Idee. Das Eigeninteresse ist natürlich, lokale Arbeitskräfte und Auszubildende zu gewinnen“, berichtet etwa Andreas Radmer, Geschäftsführer der NGZ Geldzählmaschinengesellschaft mbH & Co. KG. „Wir wollen aber auch unser Unternehmen in der Gemeinde bekannt machen“, ergänzt Dr. Jörg Eßmann, General Manager bei der Anton Paar ProveTec GmbH. Denn die Labor- und Messgeräte für verschiedene Anwendungen, die das Unternehmen herstellt, würden die meisten gar nicht kennen. „Es gibt ein großes Interesse“, freut sich Eßmann.
Das trifft auf viele Produkte zu, die in dem Gewerbegebiet entstehen. Groß war daher beispielsweise der Andrang beim Triebwerkshersteller Rolls-Royce. Dort konnten vier Gruppen im Laufe der Langen Nacht bei Führungen einen Einblick in die Produktion erhalten, wenn sie sich rechtzeitig im Vorfeld angemeldet hatten. Sie wurden durch die verschiedenen Hallen und Bereiche geführt, in denen Triebwerke hergestellt, gewartet, repariert und getestet werden. Unter den Teilnehmern waren sowohl Anwohner als auch Technikinteressierte. „Man kommt da ja sonst nicht rein“, erklärt etwa der Blankenfelde-Mahlower Hartmut Thiel sein Interesse.
Für die Gemeinde ist nach der Langen Nacht klar, dass es eine Wiederholung geben soll. Dafür wird die Veranstaltung gemeinsam mit den Unternehmen in der nächsten Zeit ausgewertet, sagt Wirtschaftsförderer Birk Völker. „Die Tendenz ist aber eindeutig.“ Wie der Turnus aussehen könnte und ob auch andere Gewerbegebiete an die Reihe kommen werden, muss noch geschaut werden, so Gemeindesprecher Huth. Alles in allem sei die Veranstaltung aber ein erfolgreicher Testballon gewesen. „Wir können das stemmen“, so Huth zufrieden.