Die Entsorgung von Müll, der einfach irgendwo abgeladen wird, verursacht Landkreis, Kommunen und Zweckverband zusätzlichen Personalaufwand.
Illegale Müllentsorgung ist im Landkreis ein Dauerthema. „Seit drei bis vier Jahren nimmt das illegale Abladen von Müll im Berliner Umland zu“, sagt etwa Rangsdorfs Pressesprecherin Peggy Heydick. Je nachdem, wo der Müll entsorgt wird, sind entweder die Gemeinden, falls es innerorts ist, oder der Landkreis für Fälle außerorts Ansprechpartner und für die Entsorgung zuständig.
Das belastet sowohl die Kommunen, den Landkreis als auch alle Gebührenzahler. Denn die Entsorgung wird auf die Allgemeinheit umgeschlagen. „Große Müllablagerungen sind häufig außerorts zu finden“, beschreibt Heydick. „Innerorts gibt es eher kleinere Einzelfunde. Diese werden durch das Ordnungsamt registriert und durch den Bau- und Betriebshof entsorgt. Sie sind also immer mit Personalaufwand verbunden.“ Dabei geht es um jede Art von illegaler Müllentsorgung, die von Hausmüll über Elektrogeräte und Bauabfälle bis hin zu Fahrzeugen reicht. Im Schnitt sind es allein in Rangsdorf pro Jahr drei Fahrzeuge ohne Fahrgestellnummer, die illegal abgestellt werden und die die Gemeinde entsorgen lassen muss.
Weil schon seit Jahren die Zahl des illegalen Mülls zunimmt, hat der Südbrandenburgische Abfallzweckverband (SBAZV) auf Bestreben des Landkreises die Umweltstreife ins Leben gerufen. Dafür hält der Kreis zwei Beschäftigte und einen Kleintransporter auf eigene Kosten vor. Das Team kontrolliert beispielsweise die Rekultivierungsbaustellen von sogenannten „Bürgermeisterdeponien“, geht aber auch Hinweisen aus der Bevölkerung und der Kommunen nach. In den Jahren 2021 bis 2023 wurden so zum Beispiel rund 240 Tonnen hausmüllähnlicher Müll eingesammelt, knapp 33,7 Tonnen Sonderabfälle, 117 Kühlgeräte und rund 4.600 Reifen. In Oehna wurde im vorigen Jahr auf einem Gelände, das in Ersatzvornahme vom Landkreis 2022 beräumt worden war, illegal Müll abgelagert. Allein dort waren laut Kreisverwaltung zirka 300 Kubikmeter Baumischabfälle und 500 Kubikmeter Siedlungsmischabfälle mit gefährlichen Anteilen.
Auftraggeber bei Handwerkerleistungen sind für richtige Entsorgung mit verantwortlich
Die Kosten, die durch die illegale Entsorgung von Abfällen entstehen, werden beim SBAZV nicht gesondert für den Landkreis Teltow-Fläming erfasst, da der Zweckverband auch für Dahme-Spreewald zuständig ist. Für beide Gebiete zusammen betrugen die Entsorgungskosten im vorigen Jahr 226.500 Euro. „Für das aktuelle Jahr gehen wir von Entsorgungskosten von zirka 244.000 Euro aus“, sagt Jens Walther, Technischer Abteilungsleiter beim SBAZV. Dabei verändert sich die Art der illegalen Abfälle. „Grundsätzlich geht der Anteil an Siedlungsmischabfällen zurück, dafür steigt der Anteil an Bauabfällen sowie Asbest, teerhaltigen Produkten und Sonderabfällen. Vermehrt werden Abfälle in größeren Mengen und bereits in BigBags verpackt mit Transportern abgeladen. Es werden teilweise ganze Schuppen, Dachaufbauten mit Dämmung und Zimmer mit Interieur entsorgt“, berichtet Walther. Er empfiehlt daher, bei Handwerkerleistungen immer darauf zu achten, dass zur Abrechnung Entsorgungsnachweise vorgelegt werden. „Der Auftraggeber ist für die richtige Entsorgung des Abfalls mit verantwortlich und kann ebenso zur Rechenschaft gezogen werden, wenn seine Abfälle nicht fachgerecht entsorgt werden.“
Wo meldet man illegale Müllablagerungen?
Wer selbst auf illegale Müllablagerungen stößt, kann sie den Ordnungsämtern in den jeweiligen Gemeinden melden. Ablagerungen außerorts können auch direkt an muell@teltow-flaeming.de gemeldet werden. Hinweise kommen dabei nicht nur von Bürgern, sondern oft auch von anderen Behörden, wie etwa der Straßenmeistereien. Der Landkreis wird oft auch über das Internetportal „Maerker Brandenburg“ informiert. Hilfreich sind Fotos der Ablagerungen sowie GPS-Daten oder genaue Angaben zum Ort der entdeckten Ablagerung.
Wer sich unsicher ist, wie Abfälle richtig entsorgt werden können, findet am schnellsten Antworten auf www.sbazv.de/privatkunden/abfallratgeber.