Dagmar Winter aus Ludwigsfelde musste mit ihrer Fantasy-Trilogie „Die Hüter der vier Elemente“ große Hürden überwinden. Ihr neues Buch „Blood Academy“, das im Sommer erscheint, gehört zum Genre Dark Academia.
Ein Buch herauszubringen, hängt nicht nur von einer guten Geschichte ab. Diese Erfahrung musste Dagmar Winter aus Ludwigsfelde machen, als sie beschloss, aus ihrer Freude am Schreiben mehr zu machen. Die gebürtige Aachenerin hat einen langen und lehrreichen Weg hinter sich. Doch seitdem waren ihre Bücher Bestseller auf Amazon und Book on Demand, sind ins Englische übersetzt worden und auch als Hörbücher erhältlich.
Das war aber gar nicht ihr Anspruch. Nach dem Abitur begann sie eine Bankausbildung und studierte BWL. „Ich wollte etwas Solides machen“, sagt sie. Im Kreditbereich arbeitete sie rund zehn Jahre, bis ihr mit Ende 20 immer klarer wurde, dass sie eigentlich nicht in den Bereich passt. „Ich brauchte einen kreativen Ausgleich“, erinnert sie sich.
„Eigentlich wollte ich nur Geschichten schreiben, die ich später mal meinen Kindern vorlesen kann“, erzählt die mittlerweile frisch gebackene Mutter. Dass es Fantasygeschichten waren, liegt vielleicht auch ein wenig an Harry Potter. „Als ich Mitte 20 war, kam der vierte Band heraus und man sah ganz kleine Kinder, die an Schaufenstern klebten, um nur das Buch anzuschauen, und selbst in der Bahn saßen wieder mehr Menschen mit Büchern statt mit Handys“, beschreibt sie die Zeit. „Das hat mich sehr beeindruckt.“
Da auch keine andere Geschichte danach sie mehr so sehr gefesselt hatte wie die von Harry Potter, entstand die Idee zu den Hütern der vier Elemente - eine Fantasygeschichte, die inzwischen sowohl Kinder als auch Erwachsene in ihren Bann gezogen hat. Sie begann, die Geschichte ganz grob zu entwerfen, ohne sie allerdings zu veröffentlichen. Als der erste Teil dann aber fertig war, habe sie auch ihr Mann gedrängt, diese nicht einfach in der Schublade liegenzulassen, berichtet Dagmar Winter.
Schwerer Weg zum Verlag
Bis sie bei einem Verlag unterkam, war es ein steiniger Weg. „Ich bin erstaunt, wie viele Fettnäpfchen es gibt, die ich alle mitgenommen habe“, sagt die Autorin. Relativ unbedarft habe sie ihr Manuskript an Verlage verschickt und ein ums andere Mal eine Ablehnung erhalten - wenn überhaupt eine Reaktion kam. „Ich habe dann bei einem Verlag eine Dame am Telefon erreicht, die mir erklärte, dass Manuskripte von Debütanten gar nicht gelesen werden“, so die Autorin. „Außerdem hat sie mir gesagt, dass ich nach der ersten Ablehnung auf der Ablehnungsliste stehe.“ Größere Verlage würden sie nur dann nehmen, wenn sie bereits bekannt genug sei oder zumindest viele Follower auf Social-Media-Plattformen hätte. Aber Dagmar Winter gab nicht auf. Ein kleinerer Verlag, der den Band herausbringen wollte, ging kurz vor der Veröffentlichung insolvent. Ein anderer Verlag hätte sie zwar unter Vertrag genommen, dafür aber tiefgreifend Einfluss nehmen wollen auf weitere Teile. Schließlich veröffentlichte sie den ersten sowie die beiden folgenden Bände selbst. „Beim letzten wurde dann der Drachenmond-Verlag aufmerksam, und es bekam alles mehr Eigendynamik.“ 2022/23 war ihr Werk schließlich bei Amazon in der Kategorie Jugend/Fantasy ein Bestseller, ihr Stand, bei der Leipziger Buchmesse, den sie sich leistete, war nach vier Tagen komplett ausverkauft. Die Hütertrilogie wurde inzwischen als Sammelband neu aufgelegt. Und im Sommer kommt mit Blood Academy eine gänzlich neue Geschichte heraus. Letztlich hat sich die ganze Arbeit also gelohnt. Und wer Dagmar Winter live erleben möchte, sollte sich den Fantasy-Abend am 4. August im CineStar im A10-Center in Wildau vormerken.