Die Sanierung der 2. Barocken Stadterweiterung in der Altstadt bewahrt in der Spornstraße ein wichtiges Straßendenkmal.
In der Spornstraße wird bis Juni 2025 das einzige Potsdamer Straßendenkmal saniert – ein zwar nur 120 Meter langes Pflaster, aber eines mit Geschichte. Es stammt aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts, als Potsdam zur Regierungszeit des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. mit großen Barock-Wohnbauten erweitert wurde. Das Material vor der Tür sind sogenannte Lesesteine, die für den Bau der Straße auf nahen Feldern aufgelesen wurden und im „wilden Verband“ die Fahrbahn der Kutschen befestigte.
Nun wurde das Originalmaterial in der charakteristischen Bauweise wieder eingebracht. Denn zuvor hatten dort der Sanierungsträger Potsdam und die Energie und Wasser Potsdam (EWP) im Juni 2024 neue Trink- und Schmutzwasserleitungen verlegt, wozu die historisch erhaltene Straße aufgerissen werden musste.
„Die Spornstraße ist mit ihrem historischen Pflaster einzigartig für Potsdam. Mit ihrer denkmalgerechten Sanierung erhalten wir ein kleines, aber wichtiges Stück Stadtgeschichte und machen sie so auch für nachkommende Generationen erlebbar“, weist Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) auf dieses geschichtsträchtige Terrain hin.
„Die Wiederverwendung und behutsame Ergänzung des historischen Pflastermaterials geht zwar mit einem erhöhten Arbeitsaufwand einher, wird damit aber der Authentizität des Ortes gerecht“, betont Sigrun Rabbe, Geschäftsführerin des Sanierungsträgers Potsdam. Dennoch seien Höhenunterschiede zu den Hauseingängen angeglichen worden, um die Alltagsmobilität für die Hausbewohner zu verbessern.
Der gesamte Um- und Wiederaufbau kostet knapp 700.000 Euro. Das Geld kommt aus der Städtebauförderung des Bundes und des Landes Brandenburg sowie der Landeshauptstadt.