Die ökologische Lebensmittelwirtschaft bietet derzeit 380.000 Menschen sichere Arbeitsplätze. Seit 2009 haben sich die Beschäftigtenzahlen verdreifacht – und wachsen mit der Nachfrage nach Bio-Produkten.
Bio schafft Arbeit. 380.000 Arbeitsplätze gibt es inzwischen deutschlandweit im Ökolandbau, der Verarbeitung zu Bio-Lebensmitteln und im Naturkostfachhandel. Über diesen Stand aus dem Jahr 2023 informierte der Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft zu Beginn der Grünen Woche in Berlin. Diese Zahlen übertreffen sogar die deutsche Chemiebranche mit 310.000 Beschäftigten.
Somit habe sich seit der letzten Zählung im Jahr 2009 die Zahl der Beschäftigten in der Öko-Lebensmittelwirtschaft mehr als verdoppelt. Das spiegelt sich auch in den Jahresumsätzen wider, die sich in demselben Zeitraum von 5,8 Milliarden auf 17 Milliarden Euro verdreifachten. Den größten Anteil daran haben die Hersteller von Öko-zertifizierten Nahrungsmitteln oder Drogeriewaren. Das ergibt also auch gute Aussichten für zukunftssichere Berufe: Ob nun Landwirt, Bäcker, Fleischer, Lebensmitteltechnologe, Drogist, Verkäufer oder Einzelhandelskaufmann – alle diese Berufe benötigen Spezialwissen. Wer also direkt in einem ökologisch zertifizierten Hof oder Unternehmen seine Ausbildung macht, der erhält dafür die nötigen Praxiskenntnisse.
Verschiedene Branchen bilden aus
Im Handel finden Interessierte in Wohnortnähe verschiedene Bio-zertifizierte Supermärkte und Drogerien, die auch ausbilden. Wer allerdings in Potsdam und Umgebung derzeit einen Ausbildungsplatz in der ökologischen Landwirtschaft sucht, der muss weiter fahren.
Auf der Website des Landwirtschaftsministeriums https://agrarausbildungsbetriebe.brandenburg.de/ sind derzeit die nächsten ökologisch aufgestellten drei Höfe im Havelland oder in Teltow-Fläming, die auch Praktikums- und Ausbildungsplätze anbieten.
Erzeugerflächen und Handelssegmente wachsen
Auf ganz Brandenburg gesehen, ist das Land deutschlandweit Spitze mit einem Bio-Anteil von 17,3 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche, betont der Geschäftsführer der Fördergemeinschaft ökologischer Landbau (FÖL), Michael Wimmer. Bei 1.169 Bio-Höfen arbeite damit jeder fünfte Brandenburger Betrieb ökologisch.
„Die Nachfrage nach Bioprodukten ist 2024 wieder gewachsen“, lobt Wimmer seine zukunftssichere Branche. Die Zahlen geben ihm recht: Die Umsätze des Naturkostfachhandels stiegen um 28 Millionen auf 680 Millionen Euro. Auch der konventionelle Lebensmitteleinzelhandel baute sein Bio-Segment weiter aus.