Obwohl sich Oberbürgermeister Mike Schubert (m.) für wichtige Projekte, wie hier zusammen mit den EvB-Geschäftsführer Tomislav Gmajnicfür einen Krankenhaus-Neubau in Potsdam einsetzte, wurde ihm von den anderen Stadtverordneten die Verantwortung für Stillstand in der Stadt vorgeworfen. (Foto: Matthias Busse)
Bürgermeister-Abwahl erreichte nur knapp das Quorum. Bis zum 2. Dezember 2025 muss es eine Neuwahl geben.
Die Landeshauptstadt braucht einen neuen Oberbürgermeister. Denn die Potsdamer haben am vergangenen Sonntag, dem 24. Mai 2025, ihren Rathaus-Chef, Mike Schubert (SPD), durch Bürgerentscheid seines Postens enthoben. Für seine Abwahl stimmten laut vorläufigem Ergebnis 36.228 Menschen mit Ja.
Von allen 143.000 Wahlberechtigten mussten 25 Prozent der Abwahl zustimmen, damit diese gilt. Dieses Quorum wurde mit nur 464 Stimmen knapp überschritten. Insgesamt beteiligten sich 53.182 Potsdamer an der Abstimmung, also 37,2 Prozent ab 16 Jahren. 16.793 Personen stimmten mit Nein.
„Das Ergebnis des Bürgerentscheids nehme ich mit Respekt an. Es ist Ausdruck demokratischer Willensbildung“, sagte der Verlierer, und dass er für einen geordneten Übergang der Amtsgeschäfte an seinen Interims-Nachfolger sorgen werde.
Schubert war zuvor in Kritik geraten, weil ihm wegen des vorzeitigen Weggangs von Beigeordneten schlechter Führungsstil, mangelnde Umsetzung von wichtigen Projekten in der Stadt und die Annahme von Gratis-Sporttickets vorgeworfen wurde.
Neuwahlen werden bis zum 2. November 2025 fällig
Einen von allen Nicht-SPD-Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung (SVV) geforderten Rücktritt lehnte Schubert ein gutes Jahr vor dem regulären Ende seiner ersten Amtszeit ab. Daher wurde von der SVV-Mehrheit der Bürgerentscheid initiiert, der die Stadt 250.000 Euro kostete. Hinzu kommen Ruhebezüge, wenn der 52-Jährige seinen Stuhl am Montag nach Bekanntgabe des endgültigen Abstimmungsergebnisses räumt und dem für Finanzen zuständigen Bürgermeister Burkhard Exner (SPD) übergibt.
Ab diesem Termin hat das Rathaus fünf Monate lang Zeit, einen Wahltermin bis spätestens zum Sonntag, dem 2. November 2025, anzusetzen. Kandidaten für einen Neuanfang haben sich noch nicht positioniert.