Der Volkspark baut sein Angebot aufgrund einer guten Vorjahresbilanz weiter aus und macht die grüne Oase fit für heiße Sommer.
Farbenfreudig und heimatverbunden beginnt die Volkspark-Saison mit zwei „Lieblingspark“-Taschen: einem geräumigen Shopper für Einkäufe zu 42,50 Euro und einer großen Badetasche zu 47,50 Euro. Stabil genäht sind beide aus dem Kunststoff-Material von alten Bannern, die sonst an Parkeingängen für Veranstaltungen werben.
Auch dieses Jahr wird es wieder das Ritterfest Anfang Juni, das Drachenfest Mitte September, das Umweltfest Ende September, vier Kindertrödelmärkte – den ersten am 10. Mai 2025 von 10 bis 15.30 Uhr – und viele weitere Events bis zum Martinstag geben. Das volle Programm und alle Angebote verzeichnet ein Heft auf prallen 56 Seiten, das es wie die neuen Taschen in der Biosphäre oder am Pavillon am Haupteingang an der Georg-Hermann-Allee 99 gibt.
Winterdorf wird zum Sommerdorf
Gleich daneben ist das Sommerdorf aus dem ersten Winterdorf entstanden. „Wir freuen uns, dass die Betreiber weitermachen“, sagt Nico Franzen, der Geschäftsführer der Naturerlebnis Gesellschaft, einer Tochter der ProPotsdam. Für das auf städtische Zuwendungen angewiesene kommunale Unternehmen ist das eine willkommene Pachteinnahme und ein zusätzliches gastronomisches Angebot für die Gäste. Aber aus den Winter-Erfahrungen, als sich Anwohner über Lärm beschwerten, werde nun dort auf laute Musikvergnügen verzichtet, verspricht Franzen.
Doch Gäste sind weiterhin gern im Park gesehen. „Wir wollen die Aufenthaltsqualität weiter erhöhen“, sagt der langjährige Volkspark-Leiter Olaf Jöllenbeck. Im vergangenen Jahr wurden Sitzmöbel und Schirme angeschafft. Das soll dieses Jahr weitergeführt und am Haupteingang ein weiteres WC gebaut werden.
Auch der Sportbereich wird erweitert. Die Potsdamer Sport-Union gab gerade eine gebrauchte Platte für die Trendsportart Teqball und im 4. Quartal soll die Skateranlage völlig erneuert werden. Die Sportflächen werden sehr gut genutzt, freut sich Jöllenbeck. Insbesondere laufen die Reservierungen der 2024 auf vier Felder erweiterten Beachvolleyball-Anlage.
Besucherrekord im Vorjahr
Das Grüne Klassenzimmer im Grünen Wagen wurde aufgrund der hohen Nachfrage mit einer Honorarkraft aufgestockt. Alle Neuerungen trugen wohl zum Rekord von 430.000 Parkbesuchern bei. Das bleibt zwar eine Schätzung, aber angesichts gleichbleibender Einnahmen durch Eintrittsgeld plausibel. Denn eigentlich musste Franzen mit weniger Erlös rechnen, seitdem auf Stadtverordneten-Beschluss erstmals Personen unter 18 Jahren und weitere Ermäßigungsberechtigte ganz frei reinkommen. Dafür hat sich aber die Anzahl verkaufter Jahreskarten erhöht.
Parkchef Jöllenbeck kündigt auch an, den Park zukunftsfähig zu gestalten. Die Bestandsanalyse sei fast abgeschlossen, daraufhin werde das Parkpflegewerk entwickelt. Teile des Parks erhalten bald ein automatisches Bewässerungssystem, für das die Stadt Bundesmittel besorgt hatte. Ob vorgereinigtes Abwasser aus der Kläranlage Lärchensteig genutzt werden kann, prüfen die Fachhochschule Potsdam und die EWP.
Damit Niederschläge besser gespeichert werden können, sollen auf 4.000 Quadratmetern Teilversiegelungen an Wegrändern entfernt werden. Geld für viele dieser Projekte kommt aus Treuhandmitteln des Entwicklungsträgers Bornstedter Feld, der im Norden weiter für Zuzug und somit Bedarf an Erholungsflächen sorgt.