In Teltow-Fläming öffnen Erzeuger von Lebensmitteln ihre Höfe. Dort gibt es Einblicke in die Produktion und mehr.
Als die Landpartie 1994 das erste Mal stattfand, ging es vor allem darum, Berliner aufs Land zu locken, die sich dafür eine Woche im Voraus fest anmelden mussten. Bei der inzwischen 30. Ausgabe am Wochenende, 14. und 15. Juni, wäre das gar nicht mehr zu überblicken. Mehr als 130 Nahrungsmittelerzeuger im ganzen Land Brandenburg öffnen ihre Höfe und Betriebe und stellen sich und ihre Produkte vor. In Teltow-Fläming beteiligen sich sechs Betriebe - „alte und neue Player“, wie Kreis-Wirtschaftsförderer Siegmund Trebschuh sagt. Sie stehen exemplarisch für die laut Landrätin Kornelia Wehlan fast 450 Betriebe, die knapp 92.000 Hektar Nutzfläche bearbeiten. Dieses Engagement sei angesichts unsicherer Wetterlagen mit anhaltenden Dürren, abnehmenden Wasserreserven, Fachkräftemangel ein wichtiges Engagement, so Wehlan. Umso wichtiger sei es, dass sie persönliche Einblicke in ihre Arbeit ermöglichen - auch, um Tore für junge Menschen zu öffnen, die auf der Suche nach einem Ausbildungsberuf sind.
Die Teilnehmer
Einer der Betriebe, die sich bereits mehrfach an der Landpartie beteiligt haben, ist die Agrargenossenschaft Groß Machnow. Sie fährt am Samstag, 14. Juni, von 11 bis 17 Uhr ein großes Angebot für die Besucher auf. Diese können beispielsweise selbst Kartoffeln ernten, sich die Erntetechnik zeigen lassen, selbst einmal am Steuer eines Traktors sitzen, oder auf einer Feldrundfahrt die gestarteten Naturschutzmaßnahmen entdecken. Am Hofladen, Mittenwalder Straße 6, spielen Jagdhornbläser, es gibt Kuchen der Landfrauen, Lamas, Ponyreiten und die große regionale Produktpalette zu entdecken.
Rings um Zossen gibt es zwei weitere Anlaufpunkte bei der Landpartie. Auf der Hacienda Dabendorf, Dorfanger 8, gibt am Samstag von 11 bis 17 und Sonntag von 11 bis 16 Uhr Wissenswertes zu Heil- und Kräuterpflanzen, Alpakawolle und -produkte, Liköre und Honig aus Zossen sowie Schmiedekunst zu entdecken. Auf dem Weinberg Zesch gibt es am Sonntag von 11 bis 18 Uhr Führungen und die Chance, den dort angebauten Wein zu verkosten sowie Kuchen und andere Getränke, Gegrilltes und Live-Musik. Der Weg zum Weinberg ist vom Dorfanger Zesch ausgeschildert.
Um Wein geht es auch in einem der beiden teilnehmenden Betriebe aus Baruth/Mark. Beim Baruther Weinberg, Mühlenberg, bietet das Institut zur Entwicklung des ländlichen Kulturraums (I-KU) am Samstag und Sonntag von 11 bis 16 Uhr Geschichten mit und um den Wein und Gegrilltes. Zudem können die prämierten Weine in entspannter Atmosphäre probiert werden. Nicht weit entfernt davon zeigt die Jerseyzucht Schöbendorf, warum die Milch der rund 400 dort gehaltenen Jerseykühe zuweilen als „beste Milch der Welt“ bezeichnet wird. Sie zeichnet sich durch einen deutlich höheren Fettanteil und durch eine bessere Bekömmlichkeit aus. Interessierte Besucher können dort am Samstag und Sonntag von 11 bis 16 Uhr an Hofführungen teilnehmen und in der Käserei von Urstrom Käse, Dämmchen 15, Einblicke in die Arbeit erhalten.
Die soziotherapeutische Einrichtung AWO Reha-Gut Kemlitz in Dahme/Mark, Am Gut 6, demonstriert am Samstag von 10 bis 17 Uhr, was dort alles produziert wird. Bei einer Kremserfahrt direkt durch die Milchviehanlage erhalten Besucher Eindrücke aus erster Hand, ohne besonderes Schuhwerk mitnehmen zu müssen. Darüber hinaus sorgen andere Fachbereiche der AWO für ein abwechslungsreiches Programm auf dem Hof.
Eine aktuelle Übersicht aller teilnehmenden Betriebe inklusive der jeweiligen Zeiten sowie die geplanten Angebote vor Ort gibt es auf www.brandenburger-landpartie.de.