Die Erlebnisbahn Zossen wird in diesem Winter nicht fahren, weil zu lange Unsicherheit über die Erreichbarkeit bestand. Das gesamte Personal wurde entlassen.
Ausflüge mit der Draisine in der Winterzeit - damit ist die Erlebnisbahn Zossen viele Jahre lang gut gefahren. Doch in der laufenden Wintersaison bleibt es still auf den Gleisen, auf denen ansonsten Schienenfahrzeuge mit Muskelkraft bewegt werden. Denn das Unternehmen wird bis zum Frühjahr keine Touren anbieten und musste auch die gesamte Belegschaft entlassen, die teilweise schon viele Jahre zum Unternehmen gehört, wie Jan Jähnke bestätigt, einer der beiden Geschäftsführer der Erlebnisbahn.
Zu lange Unsicherheit
Der Grund dafür liegt in der durch Bauarbeiten bedingten lange währenden Unsicherheit, wie Gäste zum Startpunkt der Draisinentouren gelangen könnten. Denn der Fußgängertunnel unter den Gleisen, der eigentlich schon längst hätte nutzbar sein sollen, ist weiterhin gesperrt. Und die Behelfsbrücke über die Gleise reicht nicht bis zur Erlebnisbahn, so Jähnke. Zudem sei lange nicht klar gewesen, wie das Busunternehmen, mit dem die Erlebnisbahn-Nutzer normalerweise anreisen, den Startpunkt der Touren hätte erreichen sollen. „Daher haben wir schließlich die Reißleine gezogen“, so Jähnke. Zwar habe es Überlegungen gegeben, den Fahrplan umzustellen. Doch dann wäre der Betrieb nicht mehr wirtschaftlich möglich gewesen, berichtet der Geschäftsführer.
Dass auch die Belegschaft entlassen werden musste, bedauert Jähnke sehr. Denn die bisherige Sommersaison sei mit rund 20.000 Kunden sehr erfolgreich gewesen. „Wir hatten eine Steigerung der Umsätze, weil zum Glück auch das Strandbad Sperenberg wieder geöffnet war.“ Und normale Winter seien sehr umsatzstark gewesen: mit Winterfahrten, zu denen Fackelspaziergänge, Gänseessen und andere Optionen gehörten, die die Erlebnisbahn auch für Unternehmen entlang der Strecke zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor machte. Doch mit nur 100 Nutzern pro Tag hätte sich der Aufwand nicht mehr rentiert. Besonders problematisch ist an der Entlassung der Mitarbeiter, dass zum Frühjahr, wenn der Betrieb wieder aufgenommen werden soll, möglicherweise viele nicht mehr zurückkommen werden, befürchtet Jähnke.
Dennoch geht er derzeit davon aus, dass es möglicherweise ab kommendem April wieder losgehen kann. „Vielleicht können wir schon ab Februar wieder Personal suchen“, sagt er. Allerdings hängt das auch vom Fortschreiten der Bauarbeiten und einer Klärung der Erreichbarkeit ab.