In Potsdam eröffnet das „Jüdische Kaleidoskop“ 2024. Die Fachstelle Antisemitismus Brandenburg bietet dazu bis zum 10. November 2024 viele Veranstaltungen an.
„Gegenseitiges Kennenlernen ist die beste Voraussetzung für Akzeptanz und Toleranz. Deshalb bin ich dankbar für das Jüdische Kaleidoskop", sagte Brandenburgs Bevollmächtigte beim Bund, Friederike Haase, zum Beginn der Themenwoche “Jüdisches Kaleidoskop”. Die von der Fachstelle Antisemitismus Brandenburg initiierte Reihe wurde Dienstagabend, dem 5. November 2024 in der Potsdamer Neuen Synagoge eröffnet und lädt bis zum Sonntag, dem 10. November 2024, zu mehr als 30 Veranstaltungen ein. Die Veranstaltungen sollen Besuchern zum nun dritten Mal die Vielfalt jüdischen Lebens zeigen.
Zum Programm gehören Weiterbildungen zu Antisemitismus in der (Pop-)Musik, Vorlesungen und Workshops, Buchlesungen, Zeitzeugen-Gespräche, Argumentationstrainings gegen Antisemitismus oder lokalhistorische Stadtspaziergänge und Gedenkveranstaltungen zum Jahrestag der Novemberpogrome. Gefördert wird das „Jüdische Kaleidoskop“ von der Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“ der Staatskanzlei.
Eine Reihe von Veranstaltungen finden in der Landeshauptstadt statt. Aber bei einer Vielzahl von Terminen sind Voranmeldungen nötig, nach denen dann die Interessenten erst den Veranstaltungsort erfahren. Das liegt wohl an der Sicherheitslage, die auch in Brandenburg öffentliches jüdisches Leben erschwert. Darauf bezog sich auch Haase zur Eröffnung: Staatsministerin Haase unterstrich: „Wir leben in besonderen Zeiten. Der politische Anspruch des ‚Nie wieder‘ ist so aktuell, wie seit dem Ende des 2. Weltkrieges nicht mehr. Alter und neuer Antisemitismus verbreiten Angst und Schrecken. Es ist beschämend, dass Jüdinnen und Juden Angst haben, Davidstern oder Kippa offen zu tragen. Es macht mich traurig, dass Jüdinnen und Juden überlegen, ihre Heimat Brandenburg zu verlassen. Aber wir werden nicht nachlassen, Antisemitismus entschieden zu bekämpfen."
Haase verwies darauf, dass in der Landesverfassung als Staatsziel der Schutz jüdischen Lebens und die Förderung der jüdischen Kultur verankert ist. Außerdem hat die Landesregierung im vergangenen Sommer das Handlungskonzept gegen Antisemitismus beschlossen, und der Brandenburger Landtag wählte erstmals einen Antisemitismusbeauftragen für Brandenburg, den ehemaligen Staatssekretär Andreas Büttner (Die Linke).