Christian Schulz’ Leidenschaft für Historisches hat er in vier Büchern festgehalten. In seinem fünften Buch nimmt der gebürtige Berliner die Leser mit in seine Kindheit in Neukölln.
„Die Olympischen Sommerspiele von 1936 in Berlin haben mich schon immer interessiert“, sagt Christian Schulz. Seit Jahren sammelt der 59-Jährige Raritäten zu den Spielen. So entdeckte er auf einem Flohmarkt einen Fackelhalter, der bei den Spielen von 1936 verwendet worden sein sollte.
„Da jeder Fackelläufer seinen eigenen Fackelhalter bekommen hat, den er danach auch behalten durfte, gibt es rund 3.000 Originale aus diesem Jahr“, erklärt Schulz. Leider hatte sich sein Flohmarktfund im Nachhinein als Replik herausgestellt. Also widmete er sich in seinem Buch „Olympia 1936 Der Fackelhalter - Original und Fälschung“ den kleinen Unterschieden zwischen den echten und den nachgemachten Haltern. Anhand von 160 detaillierten Abbildungen hat der Sammler auf 181 Seiten einen Ratgeber für Gleichgesinnte verfasst.
Von einem Sammler für Sammler
Sein Interesse für die Spiele der XI. Olympiade spüren Leser auch in seinem gut bebilderten Buch „Die XI. Olympiade Berlin 1936 – Erinnerungsstücke ~ Raritäten“, in dem er sich auf eine Reise durch das vielfältige Sammelgebiet macht.
Zuweilen schaut der gebürtige Berliner aber gerne über den Tellerrand und hat mit „Der Wolchow-Stock“ und „Die Fliegerpfeile aus dem 1. Weltkrieg“ weitere Abhandlungen zur Geschichte verfasst. Bei Fliegerpfeilen handelt es sich um zwölf bis 15 Zentimeter lange Metallstäbe, die im 1. Weltkrieg von Flugzeugen abgeworfen wurden, um feindliche Bodentruppen zu dezimieren. „So ein Pfeil konnte auch durch ein Pferd durchgehen“, erklärt Schulz, der bereits mit 15 Jahren mit seinen Sammlungen begonnen hat.
Die Ruhe half ihm beim Schreiben
So richtige Muße zum Schreiben fand Christian Schulz aber erst abseits des hektischen und lauten Großstadtlebens. Vor 22 Jahren verließ er Berlin und zog in den Schönefelder Ortsteil Großziethen. In seinem fünften Buch, welches eher einen autobiografischen Charakter trägt, wirft Schulz auf 170 Seiten einen humoristischen wie kritischen Blick auf das Neukölln der 1970er-Jahre.
Er erinnere sich an eine ruhige und schöne Kindheit in Berlin-Neukölln, aber über die Jahre hätte sich so einiges zum Schlechten verändert, berichtet Schulz, der bei der BVG in der Sicherheitsleitstelle in der Berliner U-Bahn arbeitet. In „Nie wieder Neukölln - Nie wieder Berlin“ (2022) werden alte Erinnerungen wach. Gespickt mit Ironie und echten Erlebnissen, ohne Rücksicht auf das Gendern und provokativ, beschreibt der Autor sein Werk. Seine Erlebnisse und Eindrücke als ein im Jahr 1965 Geborener möchte Schulz schon bald in einem sechsten Buch verewigen. „Wenn ein paar Leute darüber lachen können, ist es schön“, so der sympathische Hobbyschriftsteller.
Die Bücher können auf www.epubli.com bestellt werden. „Der Wolchow-Stock“ und „Die Fliegerpfeile aus dem 1. Weltkrieg“ gibt es auf ebay.de.