Grit Roß führt in ihrem ersten Roman „Der verwaiste Sarg“ ihre Protagonistin auf der Suche nach der Wahrheit bis nach Spanien.
Viele Jahre hatte sich Grit Roß der Prosa verschrieben und zwischen 2010 und 2021 fünf Lyrik-Bücher und seit 2019 auch Kalender mit ihrer Poesie veröffentlicht. Durch einen Onlinekurs entdeckte sie ihre Leidenschaft zum Thriller. „Der verwaiste Sarg“ ist seit Ende letzten Jahres erhältlich. Auf 347 Seiten ist die Kriminologin Ida gezwungen, das mysteriöse Verschwinden ihrer Kindheitsfreundin Marie aufzuklären. Nachdem Ida Maries Sarg bei ihrer Beerdigung auf Rhodos leer aufgefunden hatte, führt eine ominöse Botschaft Ida in verschiedene Länder. Auf ihrer Reise kann sie immer weitere Puzzleteile zusammenfügen, die ein Bild von Maries schockierendem und bewegtem Leben offenbart.
„Eigentlich sollte es eine Kurzgeschichte bleiben“, erinnert sich Roß. Doch die anderen Kursteilnehmer und ihre Freunde waren neugierig darauf, wie es weitergeht. Die Geschichte und die Figuren entwickelten sich dann während des Schreibens. Anders als bei der Lyrik, wo die Worte wie von allein aus ihr herausfließen würden, sei für das Schreiben des Thrillers eine andere Herangehensweise erforderlich, da die gesamte Geschichte aufeinander aufbauen müsse, so Ross. Ihre Kreativität kann die Mutter zweier Söhne durch Klaviermusik beflügeln. Die Werke von Pianist Felix Reuter half ihr sogar im Jahr 2012, eine Schreibblockade zu lösen.
Die Liebe zum Schreiben entdeckte die gebürtige Berlinerin schon früh, nahm in der DDR an verschiedenen Wettbewerben teil. Die 54-Jährige studierte Krippenpädagogik, arbeitete nebenbei in einem Krankenhaus in Berlin Friedrichshain und als Dialyseschwester. Als frisch gebackene Rentnerin fand sie im September 2023 mit Friedersdorf den perfekten Ort, um sich in Ruhe dem Schreiben zu widmen. Zurzeit arbeitet sie bereits an einem zweiten Roman, den sie, wie alle ihrer Werke, noch handschriftlich zu Papier bringt und später auf PC überträgt. „Es soll um einen Goldraub gehen, der erst 30 Jahre nach dem Diebstahl auffliegt“, verrät die Hobbyschriftstellerin bereits.