Laut „Bäckerei-Monitor“ der Gewerkschaft NGG führt unter anderem Personalmangel bei Bäckereien im Landkreis Teltow-Fläming zu Stress und Zeitdruck.
Sie machen die Frühaufsteher-Jobs: Rund 200 Profis backen und verkaufen im Landkreis Teltow-Fläming Brot, Brötchen und Butterkuchen. „Sie müssen früh auf den Beinen sein. Der Wecker rappelt bei vielen schon mitten in der Nacht. Morgenmuffel haben’s da eher schwer“, sagt Sebastian Riesner von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Insgesamt zähle das Backgewerbe im Landkreis Teltow-Fläming 23 Betriebe.
Die Gewerkschaft beruft sich bei den Angaben zu Betrieben und Beschäftigten der Branche auf Zahlen der Arbeitsagentur. Allerdings passiere in der Backbranche gerade viel, was die Arbeit in Bäckereien erleichtern könne: „Schafft eine Bäckerei zum Beispiel neue Kühltechnik an, kann der Teig schon am Vortag vorbereitet werden. Morgens wird dann gebacken. Dadurch liegen ein paar Stunden mehr Schlaf drin“, so Sebastian Riesner.
Der Geschäftsführer der NGG Berlin-Brandenburg appelliert an die Bäckereien im Kreis Teltow-Fläming, die Jobs der Branche attraktiver zu machen. Immerhin beklage gut die Hälfte der Beschäftigten im Backgewerbe, oft Überstunden machen zu müssen. Das ist ein Ergebnis des „Bäckerei-Monitors“, den die Hans-Böckler-Stiftung im Auftrag der NGG gemacht hat. Die Gewerkschaft hat dazu bundesweit rund 1.400 Beschäftigte im Bäckerhandwerk und in der Brotindustrie befragt und möchte die Branchen-Analyse künftig einmal pro Jahr durchführen. Diesmal haben mehr als acht von zehn Beschäftigten angegeben, dass sie oft Zeitdruck und Stress im Job erleben. Knapp die Hälfte arbeitet mit wenig Pausen. Und 84 Prozent beklagen, dass Personalmangel im eigenen Betrieb für sie zu spürbaren Belastungen führe. „Fehlender Nachwuchs ist ein entscheidender Punkt“, sagt Sebastian Riesner.